Umstrittenes Christentum
Sammelband stellt sich Situation von Glaube und Kirche
Berlin (ep) -Um die Akzeptanz des Christentums ist es in Deutschland derzeit nicht zum Besten gestellt. Ganz im Gegenteil: Bei einer in 47 Staaten durchgeführten Umfrage des Davoser "World Economic Forum" (Die Welt vom 11./12. November) kommen die Kirchen hinsichtlich ihres Ansehens in vielen Ländern auf vordere Plätze. Nur in Deutschland ist das Vertrauen der Menschen in die Institution so gering, dass die Kirchen auf dem 17. und damit letzten Platz rangieren.
Bei der Vorstellung des Sammelbandes "Umstrittenes Christentum" am 21. November in Berlin kam Herausgeber Thomas Brose auf die gerade bekannt gewordene Umfrage zu sprechen und sagte: "Anstatt mit anderen den Untergang des Abendlandes' zu beklagen, sollten wir uns bemühen, hoffungsvolle Zeitzeichen wahrzunehmen." Und die gebe es durchaus, wenn vielleicht hierzulande auch derzeit nicht unmittelbar greifbar. Brose: "Mir scheint: Es gibt wieder mehr Menschen, die ernsthaft darüber nachdenken, was ihr Leben wirklich ausmacht." Allerdings sei es keine simple Aufgabe, sich den Fragen von Glaubensskeptikern zu stellen.
So sei es etwa hoffnungsvoll, wenn der chinesiche Fachmann für "Buddhismus und Christentum" in Berlin, Wenchao Li, darauf hinweist, dass manche seiner gebildeten Landsleute und er selbst zunehmend Sympathie für den christlichen Glauben und die Kirche entwickeln, sagte der Theologe und Bildungsreferent der Berliner Studentengemeinde "Maria Sedes Sapientiae". Neben Beiträgen des Juristen Ernst- Wolfgang Böckenförde, des Kulturphilosophen Hans Maier, des Islamexperten Christian W. Troll oder des Theologen Eberhard Tiefensee findet sich in dem Band "Umstrittenes Christentum" auch ein Aufsatz von Professor Li.
Brose, Th. (Hg):
Umstrittenes Christentum.
Glaube -Wahrheit -Toleranz,
207 Seit en, Morus- Verlag Berlin 2002,
ISBN 3-87554-354-8;
Preis: 16,80 Euro
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 12.12.2002