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Bistum Dresden-Meißen

Wo der Himmel offen ist

Im ostthüringischen Kahla wurde ein neues Gemeindehaus eingeweiht

Haus der Begegnung: Zentraler Treffpunkt der Filialgemeinde Kahla mit 25 Dörfern..

Kahla -Wer zu spät kam, den bestrafte das Leben. Der musste seinen Kaffee oder Sekt draußen trinken. Das aber konnte die Freude der Katholiken von St. Nikolai in Kahla am vergangenen Sonntag nicht trüben. Mit einem feierlichen Gottesdienst und einem Gemeindefest haben sie ihr neues Gemeindehaus eingeweiht.

Mischung aus Zweckbau und moderner Architektur

Das Haus in der Friedensstraße entstand in Rekordzeit: Nur ein halbes Jahr haben die Baufirmen und viele Helfer gebraucht, um das Gebäude zu errichten. Zur Einweihung waren sie dann auch alle zahlreich erschienen: Vertreter des Bistums, die Nachbargemeinden, ehemalige Priester der Gemeinde sowie der Chor der Partnergemeinde aus dem baden- württembergischen Schorndorf, der den Gottesdienst musikalisch gestaltete.

Gemeinschaft -das war das Stichwort an diesem Tag. Die Menschen könnten sich auf unterschiedliche Weise begegnen, sagte der Pfarrer von Schorndorf, Josef Schuster, in seiner Festpredigt. Wichtige Begegnungen hinterließen Spuren, könnten eine gute Gemeinschaft begründen.

"Wir alle leben aus solchen Begegnungen", so Pfarrer Schuster. In der Taufe Jesu habe sich Gott auf eine tiefe Begegnung mit dem Menschen eingelassen. "Bei Jesu Taufe hat sich der Himmel geöffnet." Sinn des christlichen Daseins sei, dass die Menschen einander den Himmel öffnen. Schuster wünschte der Gemeinde, dass das neue Haus der Begegnung etwas von dieser Haltung aufscheinen lassen. "Wir können uns helfen, dass wir einander den Himmel öffnen."

Der Pfarrer von Stadtroda und Kahla, Joachim Höffner, begrüßte im Anschluss die Gemeinde und Gäste im neuen Haus. Beim Einzug spielte eine Blaskapelle auf. Ebenso sang ein Gospelchor, für die Kinder gab es verschiedene Angebote. Pfarrer Höffner hofft, dass das neue Haus "jetzt mit Leben erfüllt wird". Vor allem die Eltern mit ihren Kindern seien herzlich willkommen. Der Dekan des Dekanates Gera, Pfarrer Klaus Schreiter, weihte das neue Haus ein. Der Bürgermeister von Kahla, Thomas Göbel, hielt ein Grußwort und lobte den Neubau als eine gelungene Mischung zwischen "Zweckbau und moderner Architektur".

Pläne, in Kahla ein Gemeindehaus zu errichten, gab es schon vor 30 Jahren, erläutert Pfarrer Höffner. Deshalb sei es erfreulich, dass dieses Vorhaben jetzt in die Tat umgesetzt werden konnte. Strom vom Gemeindehaus geht ins öffentliche Netz

Angestoßen hat die Baumaßnahme Höffners Vorgänger Gregor Giele. Das neue Gemeindehaus ist jetzt zentraler Treffpunkt der Filialgemeinde in Kahla mit den etwa 25 dazugehörigen Dörfern. Es enthält einen knapp 60 Quadratmeter großen Gemeindesaal mit Küchenzeile sowie einen 20 Quadratmeter großen Besprechungsraum.

Das Besondere: Auf der nach Süden ausgerichteten Dachfläche wurde eine Photovoltaik- Anlage errichtet. "Der hier gewonnene Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist", erklärt Thomas Bönisch von der Bauabteilung im Bischöflichen Ordinariat. Die Baukosten in Höhe von insgesamt 248 000 Euro trägt zum größten Teil die Gemeinde aus ihren Rücklagen. Die Kosten für die Photovoltaik-Anlage bezuschussten der Freistaat Thüringen mit 23 374 Euro sowie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit 13 262 Euro. 4605 Euro kamen zudem vom Bistum Dresden -Meißen. Bönisch: "In siebeneinhalb Jahren wird die Photovoltaik- Anlage refinanziert sein." Die Einspeisung ins öffentliche Netz werde vergütet.

Andreas Schuppert

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 3 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 17.01.2003

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