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Aus der Region

Spektakulär und nach biblischen Plänen

Arche Noah in Halle wird mit Familienfest eröffnet

Halle (ep) - Mit einem fröhlichen Fest für Kinder und Familien und mit Haus- und Zootieren soll an diesem Samstag, 19. Mai, um 14 Uhr die Arche vor den Franckeschen Stiftungen in Halle eröffnet werden. Damit tritt das für 2001 in der Saalestadt ausgerufene Jahr der Religionen (Der Tag des Herrn berichtete) in eine neue Phase ein. In den nächsten Monaten soll das in seiner Grundfläche acht mal vier Meter große Holzschiff auf dem Franckeplatz zur Informations-, Bildungs- und Begegnungsplattform für Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden.

"Die Arche ist für uns Entree in das Religionsjahr hinein", sagt der Direktor der Franckeschen Stiftungen, Professor Jan-Hendrik Olbertz, der für die inhaltliche Gestaltung und die Organisation die Federführung übernommen hat. "Wie die Sintflut Symbol für die Gefahren des Lebens und die Bedrohung der Natur geworden ist, steht die Arche für die Rettung der Menschen und ihre natürliche Umwelt, die heute so gefährdet ist wie nie zuvor. Darüber wollen wir mit den Menschen der Stadt Halle ins Gespräch kommen." Mit der nach biblischen Angaben errichteten Arche sollen die Menschen nach dem Willen der Veranstalter auf das Religionsjahr aufmerksam gemacht werden. "Gewollt spektakulär wollen wir mit der Arche vor allem Kinder und Jugendliche neugierig machen zu erfahren, was es mit Noah und mit anderen biblischen Geschichten auf sich hat", sagt Olbertz.

Im Mittelpunkt der Veranstaltungen der Arche Noah wird die Verantwortung für die Natur, für die Zukunft der Menschen, der Pflanzen und Tiere stehen. Geplant sind Theateraufführungen, Bibellesungen für Kinder, Puppenspiel, Musik, Gesprächsrunden und Angebote für Schulklassen. Vorträge renommierter Referenten werden aktuelle Fragen wie die zu beobachtenden Klimaveränderungen oder das Wasser als notwendige Lebensbasis (Dürrekatastrophen ...) zur Sprache bringen. Im Sommer sollen die Hallenser dann aufgerufen werden, einen Gegenstand zur Arche zu bringen, den sie unbedingt mitnehmen würden, wenn die Sintflut käme. Daraus soll eine Ausstellung entstehen. Professor Olbertz hofft, dass in der Arche auch Veranstaltungen im Rahmen der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit stattfinden werden.

Mit dem Jahr der Religionen, das unter dem Motto "Wissens Wert Glaub Würdig" steht und an dem sich zahlreiche Gemeinden und kirchliche Einrichtungen "in ökumenischem Geist" beteiligen, sollen die Menschen eingeladen werden, die jüdisch-christlichen Traditionen Europas kennenzulernen. Olbertz versteht dies in erster Linie als Kultur- und Bildungsarbeit und nicht als Mission, wenngleich es schon darum gehe, die Menschen offensiv zu einer Auseinandersetzung mit dem reichen Erbe der Religion anzuregen.

Das Jahr der Religionen steht im Zusammenhang einer von verschiedenen Institutionen der Stadt Halle getragenen und auf sieben Jahre angelegten Reihe "Halle an der Saale - Antworten aus der Provinz", die die Hallenser bis zum Jahr 2006 ermutigen will, sich mit zentralen Fragen des Lebens und ihrer Stadt auseinander zu setzen und sich auf die eigenen Chancen und Möglichkeiten zu besinnen. Bereits das Jahr 2000 mit dem Thema Kinder sei ein Volltreffer gewesen, so Olbertz. Das Jahr 2002 soll anlässlich des 500. Universitätsgeburtstages (Wittenberg) unter dem Motto "Wissenschaft zwischen Staat und Markt" stehen und unter Federführung der Universität stattfinden.

"Mit der auf sieben Jahre konzipierten Reihe versuchen wir, auf den Grundlagen unserer Geschichte und unserer Möglichkeiten hier in der Stadt die Menschen zum Nachdenken einzuladen und ihnen ein Stück mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln. Schließlich kommen die großen Zentren wie Berlin ohne die Provinz nicht aus", unterstreicht der Hallenser Propst Joachim Weber, der bei den Vorbereitungen die katholischen Gemeinden vertreten hat. Zu den herausragenden kirchlichen Angeboten im engeren Sinne rechnet der Propst vor allem den großen ökumenischen Gottesdienst am Himmelfahrtstag um 17 Uhr auf dem Hallenser Marktplatz und die Kirchennacht am 18. August, zu der die Gemeinden von 18 bis 24 Uhr mit unterschiedlichsten Angeboten in die Gotteshäuser der Stadt einladen. Zudem wird es neben etlichen Veranstaltungen in den Gemeinden (über die der Tag des Herrn noch informieren wird) am 9. Juni einen Tag der Akademie geben. Auftakt: "Abraham - Vater des Glaubens" (Tanz, Wort, Musik) und eine Podiumsdiskussion "Judentum - Christentum - Islam".

Die Eröffnung der Arche beginnt am 19. Mai um 14 Uhr mit Ansprachen. 14.30 führen Kinder der Montessori-Schule das Musikal "Die Arche Noah" auf. Für 15 Uhr ist der Einzug der Tiere mit einer Polonaise geplant. Kreativ-stände laden Kinder und Jugendliche dazu ein, mit verschiedenen Techniken und Materialien Tiere zu gestalten. Außerdem gibt es ein betreutes Gehege mit Tieren aus dem Bergzoo.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 20 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 17.05.2001

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