Die Fahrt nach Helfta zahlt der Bischof
Ersatzneubau der Caritas-Kindertagesstätte St. Gertrud in Leipzig-Engelsdorf eingeweiht
![Freude, Lachen, Singen: Die Kinder sollen sich in der St.-Gertrud-Kindertagesstätte der Caritas unter guten Bedingungen und mit viel Zuwendung entwickeln können.](../../img/tdh/2003/tdh05_10.jpg)
Leipzig-Engelsdorf (jak) -Zu Beginn der Einweihungsfeier der neuen Caritas-Kindertagesstätte St. Gertrud in Leipzig-Engelsdorf richtete sich Diözesancaritasdirektor Horst Kutschke zuerst an die Kinder, die eigentlichen Nutzer der Einrichtung. Dabei betonte er, dass der neue Kindergarten ein wundervolles Geschenk ist, für das alle gemeinsam Danke sagen sollen. Und an die Erwachsenen gewandt, zitierte er ein persisches Sprichwort: "Kinder sind eine Brücke zum Himmel". Horst Kutschke kritisierte, dass diese Brücke kaum wahrgenommen werde und die gesellschaftliche Situation anders aussehe. "Kinder werden an den Rand gedrückt, ihre Bedürfnisse nicht wahrgenommen ...", kritisierte der Diözesancaritasdirektor. In Kindertagesstätten wie St. Gertrud soll bewiesen werden, dass es auch anders geht.
Leiterin Maria Holzgräbe gab der Hoffnung Ausdruck, dass es gelingen möge, das neue Haus mit Freude und Glauben zu erfüllen. Mit Blick auf die Mitarbeiter betonte Maria Holzgräbe, dass sie mit jedem Einzelnen gerne zusammenarbeitet.
Im Anschluss führten Kinder und Erwachsene ein kleines neues Gertrudspiel auf. Der Text stammt von Maria Holzgräbe, die Musik vom Leipziger Kirchenmusikdirektor Kurt Grahl. Bischof Joachim Reinelt, dem das Stück wie allen anderen Gästen sehr gefiel, regte an, zum Kloster Helfta zu fahren um es den dort lebenden Zisterzienserinnen vorzuspielen. Lachend fügte er hinzu: "Diese Fahrt bezahle ich." In seinen Worten zur Segnung hob Bischof Joachim Reinelt hervor, dass es falsch sei, an den Kindern zu sparen. Der Dienst am und für das Kind sei das Wichtigste, was Erwachsenen aufgetragen ist. Er erinnerte weiter daran, die nicht zu vergessen, die mit ihren Geldern den Bau mit ermöglichten. Neben Eigenmitteln des Diözesancaritasverbandes waren es Gelder aus Landes- und kommunalen Töpfen -also Gelder des Volkes, des Steuerzahlers.
Insgesamt stehen in dem Ersatzneubau 84 Plätze zur Verfügung: 66 davon für Kinder im Kindergartenalter und 18 für Krippenkinder. Sechs Plätze sind für Kinder mit Behinderungen geeignet. Aufgeteilt sind die Kinder in fünf Gruppen: Eine Gruppe für Kinder im Krippenalter, zwei Gruppen für das Kindergartenalter und zwei altersgemischte Gruppen.
Eine Besonderheit der St.-Gertrud- Kindertagesstätte ist die unmittelbare Nachbarschaft zum gleichnamigen Caritas-Altenpflegeheim. Daher ist es möglich, dass sich die Generationen ganz selbstverständlich begegnen können.
Die unter pädagogischen Gesichtspunkten gestaltete Freifläche wird im Frühjahr fertig gestellt. Sie ist wie das Haus ganz auf die Bedürfnisse der kleinen Nutzer zugeschnitten.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 30.01.2003