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Bistum Magdeburg

"Ist die neue Schule nicht ein Traum?"

Magdeburg: Bischof Nowak weihte Neubau für St.-Mechthild-Grundschule

Magdeburg (ep) -"Unser neues Schulgebäude bietet optimale pädagogische Bedingungen", sagt Lehrerin Christine Rauwolf. "In den 80 Quadratmeter großen Klassen können wir uns am Beginn jeden Tages gut in der Mitte um die Osterkerze versammeln. Und auch für die freie Stillarbeit mit Hilfe von Lernstationen bieten die Räume hervorragende Voraussetzungen", freut sich die Grundschullehrerin.

Froh ging es dementsprechend auch bei dem Fest zu, mit dem die Schüler der Magdeburger St.- Mechthild-Grundschule und ihre Lehrer, Eltern und Gäste am 31. Januar die Weihe ihres Schulgebäudes feierten. Bischof Leo Nowak segnete den Neubau mit den Schul- und Horträumen, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Norbertus-Gymnasium in der Neustadt befindet. Zuvor fand in der nahe gelegenen St.- Agnes-Kirche ein Gottesdienst statt.

Der Schulneubau ist nach Entwürfen des Magdeburger Büros Steinblock-Architekten entstanden. Architektonisch orientiert er sich an der Pädagogik des Marchtaler Plans, die in der St.- Mechthild-Schule zum Tragen kommt. Bei dieser Pädagogik handelt es sich um ein auf den Erkenntnissen von Maria Montessori basierendes und weiterentwickeltes reformpädagogisches Konzept, dem in Bildung und Erziehung das christliche Menschenbild zugrunde liegt.

Neben den großen Klassenzimmern ermöglichen zwei Werkräume ungestörtes handwerkliches Arbeiten mit Papier, Holz, Ton und Farbe. Es gibt einen Raum der Stille, einen großen Mehrzweckbereich mit beweglicher Bühne sowie einen Begegnungs- und Bewegungsraum. Zudem sind vier Räume für den von der benachbarten St.- Agnes-Gemeinde getragenen Hort entstanden.

Erste Erfahrungen mit dem Neubau haben die 120 Schüler und ihre zehn Lehrer schon gesammelt, da der Einzug bereits Anfang Januar erfolgte. "Von der Mitte der Schule im zentral gelegenen Eingangsbereich her haben wir die neuen Klassenräume mit Dankbarkeit und der Bitte um Gottes Segen in Besitz genommen", sagt Frau Rauwolf, "genauso wie wir auch heute unseres Fest in der Schulmitte begonnen haben, um zu verdeutlichen: Wir wollen unser Schulleben von der Mitte her gestalten."

Christus im Zeichen der Osterkerze und vieler kleine Lichter stand auch im Mittelpunkt des der Festveranstaltung voraus gegangenen Dankgottesdienstes. "Wir glauben, dass es trotz aller Dunkelheit in der Welt eine ganz helle Kerze gibt, das ist Christus", sagte Bischof Nowak. "Durch unsere Schule will er Licht sein für unsere Stadt. Das geschieht, wenn ihr zum Beispiel untereinander gute Freunde seid oder denen helft, die in der Schule nicht so gut mitkommen", so der Bischof zu den Schülern.

Während der Festveranstaltung lobte Generalvikar Rein- hold Pfafferodt die gute Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium Sachsen-Anhalts und appellierte, die freien Schulträger nach Kräften zu unterstützen, damit die Bildungslandschaft Sachsen-Anhalts zum Vorteil der Kinder verändert werden könne. Es ist "dem Bistum hoch anzurechnen, dass es sich in auch finanziell schwieriger Zeit so stark im Schulbereich engagiert und sich damit in die gesellschaftliche Verantwortung binden lässt", erwiderte Staatssekretär Winfried Willems von Kultusministerium. Mit ihrem dem Elternwillen entsprechenden pädagogischen Konzept werde die Schule "zum Referenzmodell für andere Schulen werden". Nach Angaben des Staatssekretärs beteiligt sich das Land mit 386 000 Euro an der rund vier Millionen Euro teuren Schule. Auch der Kulturbeigeordnete Koch, der am Tag zuvor die Schließung von bis zu 40 Schulen in Magdeburg bekannt geben musste, dankte der Kirche für ihr Engagement.

Weil es wenig staatliche Gelder oder andere Fördermittel gibt, finanzierte das Bistum den Bau über ein Leasingmodell. Über einen Zeitraum von 30 Jahren stellt eine Leasinggesellschaft das Schulgebäude zur Verfügung. Generalauftragnehmer für den Bau der Schule war die Siedlungswerk St. Gertrud Bauund Projektmanagement GmbH, eine Tochter der in Magdeburg ansässigen Gero AG.

"Mit der guten Ausstattung der Schule und ihrem Konzept wollen wir zeigen: Das sind uns die Mädchen und Jungen -darunter auch nichtchristliche Kinder -wert", betont der Leiter der Hauptabteilung Schule / Hochschule / Erziehung im Bischöflichen Ordinariat, Dietmar Gotzhein, gegenüber dem TAG DES HERRN. "Zugleich wollen wir jungen Leuten Mut zu Ehe und Familie und zum Bleiben in Sachsen-Anhalt machen".

"Ist das nicht ein Traum, dass wir hier zur Einweihung der neuen Schule zusammen sind?!", schwärmte der Fördervereinsvorsitzende Lipowski dankbar und erinnerte an den Mut der Eltern und des Bischofs, dieses Projekt begonnen zu haben. Schulleiterin Monika Schwartz konnte da nur zustimmen und zum Rundgang einladen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 6 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 06.02.2003

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