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Bistum Görlitz

"Will Christen im Glauben bestärken"

Seit drei Jahren erfreut Schwester Gisela Menschen in Hoyerswerda mit ihrem sonnigen Gemüt

Schwester Gisela Ibele: 'Ich möchte Menschen helfen, ihr Glück zu erkennen.'

Hoyerswerda -In einer Messe hörte sie einmal den Satz "Du sollst ein Segen sein" und machte ihn sich zum Lebensmotto. Ein Segen ist sie für die Hoyerswerdaer Christen wie Nichtchristen sicherlich, allein schon wegen ihrer fröhlichen und optimistischen Art. Schwester Gisela Ibele ist eine von vier Ordensschwestern der Franziskanerinnen von Reute in Hoyerswerda. Zusammen mit ihren drei Mitschwestern lebt sie seit November 1999 im Hoyerwerdaer Gemeindezentrum "St. Thomas Morus". Erst im Januar feierte die jüngste der vier Franziskanerinnen in Hoyerswerda ihren 40. Geburtstag.

Gebürtig stammt Schwester Gisela aus Kressborn am Bodensee. Dort ist sie in einem katholische Elternhaus aufgewachsen. Dass sie jedoch einmal als Ordensschwester in einem Kloster leben würde, war für sie lange Zeit undenkbar: "Mit 18 Jahren wollte meine Freundin ins Kloster gehen. ,Wie kann man nur' dachte ich", erzählt die lebenslustige Frau. So begann sie zunächst eine Ausbildung zur medizinisch-technischen-Assistentin. "Doch immer mit Tod und Krankheit konfrontiert zu sein, konnte ich mir nicht vorstellen. Und Blut untersuchen war für mich keine Lebensaufgabe", so die 40-Jährige.

In dieser Zeit hat Schwester Gisela der Glaube an Gott immer begleitet. "Doch irgendwann gab mir mein Kinderglaube nicht mehr die rechten Antworten, und ich suchte nach einer erwachsenen Antwort, ob es Gott gibt." Der Weg führte sie zu einem Schriftgespräch in einem Kloster. "Dort habe ich gemerkt, Gott gibt es wirklich und er spricht mich persönlich an. Und von diesem Zeitpunkt an habe ich nie wieder an der Existenz Gottes gezweifelt", so Schwester Gisela. "Danach bin ich ein weiteres mal dorthin gegangen und habe meinen Frieden gefunden", sagt sie, und strahlt bei diesen Worten voller Glück und Zufriedenheit, die von Herzen kommen. "Innerlich war ich mir zunächst nicht ganz sicher, doch ich wollte Ordensschwester werden. Viele meiner Freunde versuchten mir damals die Entscheidung auszureden, doch je mehr sie mich davon abhalten wollten, umso bestärkter fühlte ich mich. Mir wurde klar, dass ich meine Entscheidung innerlich schon längst getroffen hatte."

1983 trat Schwester Gisela dann in Ravensburg in den Orden der Franziskanerinnen von Reute ein. Dort machte sie in den Jahren 1986 bis 1988 eine Ausbildung zur Erzieherin, setzte sich in der Jugendarbeit ein und arbeitete als Seelsorgerin in einer Kureinrichtung. "1999 bekam ich den verlockenden Ruf etwas ganz Neues zu tun und meine Generaloberin schickte mich nach Hoyerswerda", so die junge Ordensschwester. "Heute empfinde ich diesen Ortswechsel als Ruf Gottes. Doch damals kam ich mit vielen Fragen in den Osten: Und was mache ich jetzt hier, in einer Region, die eine große Herausforderung für den Glauben darstellt", dachte ich. Es ergab sich, dass sie eine Ausbildung zur Gemeindereferentin absolvieren konnte. Mittlerweile ist sie im zweiten Assistenzjahr.

In Hoyerswerda arbeitet Schwester Gisela aktiv in der Gemeinde "Heilige Familie", hält schulischen Religionsunterricht, kümmert sich um die Jugendarbeit. Immer ist sie unterwegs, und wo sie auftaucht, da wird sie mit lachenden Gesichtern empfangen. Ihre Aufgaben in Hoyerswerda sieht Schwester Gisela vor allem darin, Christen in der Stadt in ihrem Glauben zu bestärken, denn "hier ist es nicht einfach den Glauben zu leben. Es ist sehr wichtig, dass Erlebnisräume geschaffen werden."

Für einen speziellen Erlebnisraum setzt sich Schwester Gisela derzeit besonders ein: In Lohsa, einem kleinen Nachbarort von Hoyerswerda, wurde in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des Hoyerswerdaer Pfarrers Joseph Hoffmann ein der Kirche gehörendes Haus renoviert. "Nun ist dort eine Begegnungsstätte für Jugendliche, Kinder und Erwachsene entstanden, in dem Christen aus dem ganzen Bistum zusammenkommen können. Die besondere Lage an einem kleinen See macht das Haus zudem zu einem Ort der Erholung", berichtet Schwester Gisela stolz. "Hier kann jeder einen positiven Geschmack des Lebens erfahren." Gemeinsam mit Diakon Bernhard Matko ist die Ordensfrau für das Jugendhaus "Zu den heiligen Schutzengeln" verantwortlich.

Ende Februar wird das Haus erstmals diözesan genutzt. Dann wird die erste bistumsweite Veranstaltung "Osterkerzen verzieren mit Schwester Gisela" in dem neuen Begegnungshaus stattfinden. "Meine größtes Anliegen ist, Wegbegleiterin zu sein. Ich möchte Menschen locken, ihren Glauben zu leben und ihr Glück zu erkennen. Deswegen freue ich mich schon darauf, ganz viele Leute Ende Februar in Lohsa begrüßen zu können."

Michaela Mürmann

Vom 21. bis 23. Februar:
"Osterkerzen verzieren",
Begegnungshaus "Zu den heiligen Schutzengeln"
in Lohsa.
Anmeldung / Info:
Tel. (0 35 71) 40 66 08

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 7 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 16.02.2003

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