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Bistum Dresden-Meißen

Mit Brennpunkten vertraut werden

Das Projekt "Soziales Lernen" bringt Schüler, Schulen und soziale Einrichtungen zusammen

Sie haben gute Erfahrungen gemacht: Leipziger Schülerinnen, die ihre Projekttage in sozialen Einrichtungen absolvierten. Die Vermittlung und Betreuung übernahm das Projekt 'Soziales Lernen'. Das Foto entstand bei einem abschließenden Treffen, bei dem die Erfahrungen aufgearbeitet wurden.

Leipzig (jak) -Projekttage gehören heute zum schulischen Alltag. Dass diese fünf Tage pro Schuljahr nicht nur auf die Schulgebäude oder Ausflüge mit Besichtigungen beschränkt sein müssen, beweist das Jugendprojekt "Soziales Lernen", welches im Rahmen der Freiwilligen- Agentur Leipzig e. V. arbeitet. Franziska Heinze und Maria Konieczny haben das Projekt in ihrem Freiwilligenjahr aufgebaut und vermitteln Kontakte zu sozialen Einrichtungen, in denen die Schülerinnen und Schüler dann ihre Projekttage durchführen können. Ziel ist es, die Jugendlichen mit sozialen Brennpunkten und Aufgaben wie Leben mit Behinderungen, Pflege im Alter oder auch mit dem Problemkreis Drogensucht (im Rahmen der Suchthilfe Blaues Kreuz der Diakonie) in Berührung zu bringen. Nicht zuletzt können durch die direkte Begegnung mit Betroffenen Vorurteile und Klischees abgebaut werden, ist sich Maria Konieczny sicher.

Die beiden jungen Frauen bauen den Kontakt zu Schulen und zu sozialen Einrichtungen auf und bringen beide zueinander. Bisher wurde unter anderem mit der Caritasbegegnungstätte in Leipzig-Connewitz, der Humanitas Gmbh mit Wohneinrichtungen für behinderte Menschen und integrativen Kindergärten, der Leipziger Tafel, der Ökumenischen Bahnhofsmission, dem Deutschen Roten Kreuz und im psychosozialen Bereich mit dem Verein "Das Boot" zusammengearbeitet. Vorbreitet werden die Schüler durch zwei Seminare, die vor ihrem Einsatz stattfinden. Und auch während des Projektes werden die Mädchen und Jungen nicht alleine gelassen, Franziska Heinze und Maria Konieczny schauen vorbei, um vor Ort nach dem Rechten zu sehen. Den Abschluss bildet schließlich ein gemeinsamer Auswertungstag.

Maria Konieczny berichtet weiter von der guten Motivation der sozialen Einrichtungen. Den dort Verantwortlichen ist es einfach wichtig, ihre Arbeit und berufliche Perspektiven an die jungen Leute heranzutragen. Und auch die Schulen regieren positiv auf das Angebot von "Soziales Lernen". Zur Freiwilligen- Agentur Leipzig kamen Maria Konieczny und Franziska Heinze über ihren Wunsch, sich selbst ehrenamtlich einzubringen. Beide faszinierte die Möglichkeit, selbst etwas auf die Beine zu stellen. Dabei hat ihre Arbeit durchaus auch einen Lerncharakter, es müssen Präsentationen erarbeitet, Briefe geschrieben und Gespräche geführt werden -alles Arbeiten, die im weiteren Leben immer wieder kommen. Maria Konieczny betont, dass sie besonders die Mischung aus Projektarbeit und sozialem Engagement faszinierte.

Die Freiwilligen-Agentur -der Träger von "Soziales Lernen" -hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu unterstützen, die nach einer Aufgabe in der Gesellschaft suchen, wie Leiter Leonhard Brier berichtet. Angesprochen sind neben rüstigen Senioren und Vorruheständlern oder Arbeitslosen alle Altersgruppen -wichtig ist nur die Bereitschaft, etwas mehr tun zu wollen. Im Faltblatt der Einrichtung heißt es deshalb: "Können Sie sich vorstellen, mit Jugendlichen Sport zu treiben oder einem älteren Menschen ein wenig Zeit zu schenken? Wie wäre es, ab und zu Leih-Oma zu sein oder sich um die Nistplätze der Vögel zu kümmern? Nur vier Möglichkeiten von vielen. Zusammengearbeitet wird mit Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, kommunalen Institutionen und den Einrichtungen der Kirchen. Insgesamt benennt Leonhard Brier 161 Verbände und Gruppen, die Partner der Freiwilligen- Agentur sind und die Stellen besetzen möchten. Wert wird -wie schon im Projekt "Soziales Lernen" -auf die persönliche Beratung des Interessenten gelegt. Dabei kommt es durchaus vor, dass sich im Gespräch ein ganz anderes Aufgabenfeld ergibt als zuerst vorgestellt. Zudem möchte die Freiwilligen-Agentur Gemeinschaft zwischen den Ehrenamtlichen stiften, sie sollen erfahren können, dass sie nicht alleine arbeiten.

Wichtig ist der Agentur weiter die Verbreitung und Stützung des Ehrenamtes. Dazu werden unter anderem Vorträge gehalten -beispielsweise in der Vinzenzgruppe der katholischen Gemeinde St. Georg in Leipzig-Gohlis.

Kontakt und Informationen:
Freiwilligen-Agentur Leipzig,
Große Fleischergasse 12
04109 Leipzig,
Telefon (03 41) 1 49 47 28.
Das Projekt "Soziales Lernen"
hat die Telefonnummer (03 41) 1 49 47 29
und ist ebenfalls unter der oben genannten
Anschrift zu erreichen.
Im Internet: www.freiwilligenagentur-leipzig.de

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 8 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 12.03.2003

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