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Aus der Region

Im Friedens-Engagement nicht nachlassen

Weitere Demonstrationen und Friedensgebete / Reaktionen der Bistümer auf den Irak-krieg

Demonstrationen und Gebete: Wie hier in Dresden gehen auch an vielen anderen ostdeutschen Orten tausende Menschen auf die Straßen, um ein Ende des Krieges zu fordern.

Dresden / Erfurt / Görlitz / Magdeburg (tdh) -Gottesdienste, Demonstrationen, Fastenaktionen -tausende Christen in den Bistümern Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg protestieren gegen den Irak- Krieg, fordern sein sofortiges Ende und beten für den Frieden. Allein in Leipzig nahmen am Montag mehrere tausend Christen am Friedensgebet in der Nikolaikirche teil. Im Anschluss daran zogen etwa 40 000 Teilnehmer einer Friedensdemonstration durch die Innenstadt.

In Dresden versammelten sich am so genannten "Tag X" -dem Tag des Kriegsbeginns -etwa 8000 Teilnehmer zu einer Demonstration. Nach der Kundgebung führte der Weg vieler direkt in die evangelische Kreuzkirche. Vertreter aller christlichen Kirchen der Stadt, unter ihnen der katholische Bischof Joachim Reinelt und der evangelische Landesbischof Volker Kreß, feierten dort mit ihnen einen ökumenischen Gottesdienst. In die Bitte um den Frieden mischten sich deutliche Worte gegen den Krieg. Bischof Reinelt: "Krieg ist das genaue Gegenteil der Bergpredigt", von der zuvor ein Teil im Gottesdienst verlesen wurde. "Wer das Unrecht der Terroranschläge vom 11. Septembers 2001 in den USA mit Krieg beantwortet, schafft neues Unrecht." Deutliche Kritik übte der Bischof am Abbruch der "sehr erfolgreichen freidlichen Bemühungen der Vereinten Nationen". Er hoffe, dass der Krieg jetzt nicht wieder zu einem normalen Mittel der Politik werde.

"Unser Friedensdienst in dieser Situation wird vor allem die Sorge für die von den Kriegsfolgen Betroffenen sein müssen", betonte der Bischof weiter. Nötig sei "Solidarität mit den Geschundenen". Dabei würden "Vertrauen, Vergebung, Versöhnung die wichtigsten Vokabeln der Zukunft" sein. Landesbischof Kreß warnte vor "den unabsehbaren Folgen dieses Krieges für das Verhältnis zwischen der arabischen und der euroamerikanischen Welt".

Beten für die unschuldig getöteten Menschen

Kritk am Vorgehen der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten haben auch die Bistumsleitungen von Erfurt, Görlitz und Magdeburg geübt. Zugleich rufen sie in Erklärungen zum Engagement und zum Gebet für den Frieden auf. "Wir beten ganz besonders für die Menschen, die unschuldig zu Tode gekommen sind. Wir beten für die toten Iraker genauso wie für die toten Amerikaner", betonte die Görlitzer Bistumsleitung.

"Der Beginn dieses Krieges ist die Niederlage für die Menschheit, vor der der Papst und die Kirche immer gewarnt haben", heißt es in der Erklärung des Bistums Erfurt. Generalvikar Georg Jelich betont darin die Forderung, "auch unter den Bedigungen der begonnen Kriegshandlungen keine Massenvernichtungswaffen einzusetzen und alles zu tun, um die Zivilbevölkerung zu schützen".

"Wir dürfen in unserem Engagement für den Frieden jetzt nicht nachlassen", unterstreicht der Magdeburger Bischof Leo Nowak. "Weder diplomatische Bemühungen und weltweite Proteste noch die Gebete von Millionen Menschen haben es vermocht, "den Krieg abzuwenden, der jetzt mit der ganzen Grausamkeit einer modernen Kriegsführung das Volk des Irak trifft und Folgen für die ganze Region und weit darüber hinaus nach sich ziehen wird". Christen dürften sich nicht damit abfinden, dass der Krieg wieder "ein Mittel zur Durchsetzung welcher Ziele auch immer ist". Der Bischof ruft zu Glockenläuten und Friedengebeten auf.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 13 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 07.04.2003

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