Schmuckstück für das ganze Bistum
Geistliches Zentrum in Lohsa errichtet / Bischof weiht Altar und Begegnungshaus ein
Lohsa (tdh) -"Trotz stürmischen Aprilwetters kommt die katholische Gemeinde heute sichtlich zum Blühen", freute sich Schwester Gisela Maria Ibele vor der Einweihung der restaurierten Kirche und des neuen Begegnungshauses in Lohsa. Bischof Rudolf Müller war trotz Schnee und Sturm von Görlitz nach Lohsa, nahe Hoyerswerda, gereist, um die Konsekrierung des neu gestalteten Altars in der fast fertig renovierten Kirche vorzunehmen. Im Anschluss daran folgte die Segnung des angrenzenden Begegnungshauses "Zu den heiligen Schutzengeln". "Die Zeiten sind stürmisch, aber hier sind wir im sicheren Zelt Gottes", begrüßte er die rund 200 Gäste in der überfüllten kleinen Kirche.
Die Feierlichkeiten begannen zunächst mit der Segnung des neuen Altars. Dieser fällt besonders durch seine außergewöhnliche Erscheinung auf: Ein gespaltener Felsbrocken ragt in die eichene Altarplatte hinein. "Der gespaltene Findling ist ein Zeichen des Aufgebrochenseins und damit Symbol der Osterbotschaft", erklärte Schwester Gisela. Und Bischof Müller sagte: "Dieser Stein verdeutlicht den Aufbruch von Jesus Christus in das Reich des ewigen Lebens. Er versinnbildlicht den Erlöser."
Nach einem feierlichen Gottesdienst mit Pfarrer Joseph Hoffmann und Priestern aus benachbarten Pfarreien, mit Diakon Bernhard Matko und vielen Ministranten zogen sie gemeinsam mit Bischof Müller ins benachbarte Begegnungshaus, um auch dort Gottes Segen auszusprechen.
Mit der Wiedereinweihung des Gemeinde- und Begegnungshauses "Zu den heiligen Schutzengeln" in dem kleinen Örtchen bekommt die zu Hoyerswerda gehörende Gemeinde nach längeren Anstrengungen ein Schmuckstück zurück. Bereits 1956 errichtet, dienten die Räumlichkeiten seit 1976 als Einkehrheim für Katholiken aus Hoyerswerda und Umgebung. In den vergangenen fünf Jahren wurde das Gemeindezentrum dann grundlegend neu und umgestaltet.
"Viele Gemeindemitglieder, ehrenamtlich Engagierte und Handwerker halfen tatkräftig mit und ließen dieses gelungene Bauwerk entstehen", so Schwester Gisela. Sie setzte sich sehr dafür ein, einen Raum der Begegnung für Christen zu schaffen. Bischof Müller würdigte den Einsatz der Gemeindemitglieder mit den Worten: "Unter großen Anstrengungen ist es der katholischen Gemeinde gelungen, dieses Gotteshaus in neuem Lichte erstrahlen zu lassen."
"Sich bewusst auf Begegnungen einlassen"
Von diesem neuen Licht können sich in Zukunft viele Christen überzeugen: Die Türen des Begegnungshauses werden nicht nur für Hoyerswerdaer offen stehen, sondern laden Menschen aus dem ganzen Bistum zum christlichen Miteinander ein. "Dies ist ein Ort, an dem Menschen fernab des Alltagstrotts den Geschmack des Lebens probieren können", so Schwester Gisela. "Sie können sich bewusst auf eine Begegnung mit anderen Menschen und mit Gott einlassen. Beziehungen werden hier gepflegt und erlebt." Neben Gruppenräumen hält das Haus 16 Übernachtungsmöglichkeiten für Jugendliche wie Erwachsene bereit.
Unter die Gratulanten mischten sich auch der evangelische Pfarrer in Lohsa, Reinhard Meister, und Udo Witschas, Bürgermeister von Lohsa. Beide überreichten den Verantwortlichen einen Baum als Zeichen des Lebens, der Zusammengehörigkeit und des festen Vertrauens, dass mit diesem kleinen geistlichen Zentrum ein Beitrag für das Wohl der Menschen geschaffen wurde. Auch Bischof Müller freute sich über den Gruß des evangelischen Pfarrers: "Ihr Besuch zeigt, wie tief die katholi- schen und evangelischen Christen von Lohsa miteinander verbunden sind."
Vom 2. bis 4. Mai findet im Begegnungshaus "Zu den heiligen Schutzengeln" die nächste Veranstaltung statt: Ein Kreativ- Wochenende unter Leitung von Schwester Gisela Ibele.
Info / Anmeldung:Schwester Gisela, Tel. (0 35 71) 40 66 08.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 17.04.2003