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Bistum Dresden-Meißen

Slawisches Dorf in Leipzig-Grünau

Scheckübergabe an Caritas-Begegnungsstätte in Leipzig Grünau

Gemeinsam anpacken: Klein und Groß beim Errichten der symbolischen Ritensäule, die zugleich Grundstein für das kleine Dorf sein wird.

Leipzig (jak) -Die Vermittlung handwerklicher Fähigkeiten und die Förderung der Kreativität stehen im Mittelpunkt der Betreuung von Kindern, die die Angebote des Kinder-, Jugend- und Familienzentrums in Leipzig- Grünau nutzten. Jetzt kommt auf dem Bauspielplatz der Aspekt der geschichtlichen Bildung hinzu. Im "Slawischen Dorf" können sich die Mädchen und Jungen mit dem Leben vergangener Generationen auseinandersetzen.

Im Rahmen eines Frühlingsfestes wurde mit dem Aufziehen einer symbolischen slawischen Sonnen-Ritensäule der Grundstein für das Dorf gelegt. Die ersten Bauabschnitte des Dorfes umfassen einen Holzringwall mit Laufsteg, ein Haupttor mit Zugbrücke und Wassergraben sowie einen Gemüsegarten mit Obstbaumbestand und Umfriedung. Sie sollen noch in diesem Sommer fertig gestellt werden. Die slawische Siedlung wird aus mehreren Einzelkomponenten und Teilabschnitten entstehen, so dass sie schrittweise wachsen kann.

Slawen, vorwiegend sorbische Kleinstämme aus dem südlichen und östlichen Europa, drangen im sechsten Jahrhundert in den mitteldeutschen Raum vor und besiedelten bis zum zehnten Jahrhundert Gebiete der Germanenvölker. Vor diesem Hintergrund wird weiter verdeutlicht, dass der Name der Stadt Leipzig slawischen Ursprungs ist.

Unterstützt wird der Bau des Dorfes durch die Leipziger Sparkasse, die zum Frühlingsfest einen Scheck in Höhe von 2000 Euro übergab. Der Bauspielplatz besteht seit 1994 und ist ein Angebot der offenen Kinderarbeit mit Werkstattbereich im Caritas- Familienzentrum. Kinder im Alter von acht bis 16 Jahren können den Bauspielplatz unter pädagogischer Betreuung montags bis freitags zwischen 13 und 18 Uhr nutzen.

Das Logo des Grünauer Familienzentrums ist ein Windrad mit acht Flügeln. Sie stehen für je einen der acht Bereiche. Neben der Kindersozialarbeit mit Bauspielplatz, Holz- und Fahrradwerkstatt sind dies unter anderem eine Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien -übrigens die einzig in katholischer Trägerschaft im Bereich des Bistums Dresden-Meißen -, das Projekt "Stinktier" zur Gewaltprävention in Schulklassen und die eigentliche Familienbegegnungs- und Bildungsstätte. Beliebt ist dort besonders das Café, ein offener Treff. Hier besteht neben zwanglosen Begegnungen auch die Möglichkeit, mit Sozialarbeitern über die verschiedensten Probleme ins Gespräch zu kommen und gemeinsam nach Hilfen zu suchen. Die Leiterin der Einrichtung Andrea Wille verweist auf die große Akzeptanz, die das Grünauer Familienzentrum genießt. Die Besucher setzen sich aus allen Schichten des Stadtteils zusammen: Alteingesessene, Zugezogene und Zuwanderer. So nutzen gerade auch Spätaussiedler aus Russland die Einrichtung, um sich zu treffen und um hier ihre Kultur zu pflegen. Kostproben davon -dargebracht von Kindern und Senioren -gab es beim Frühlingsfest zu hören und zu sehen.

Problematisch ist wie in allen sozialen Einrichtungen die Finanzierung. Gelder müssen immer wieder neu beantragt werden und werden oft genauso schnell wieder gestrichen und auch die neue ABM-Regelung wirft Schwierigkeiten auf. Spenden wie die der Sparkasse können hier helfen. Dafür dankte besonders die Geschäftsführerin der Leipziger Caritas, Christine Henneke. Sie erinnerte zudem daran, dass der Erlös der Frühjahrs- Straßensammlung im Dekanat Leipzig die Aufgaben des Kinder-, Jugend- und Familienzentrums unterstützt. Ihr Dank gilt deshalb auch diesen zahlreichen Sammlern und Spendern.

Info:
Kinder-, Jugend- und Familienzentrum Grünau,
Liliensteinstraße 1
04207 Leipzig
Im Internet:
www.ocvleipzig.caritas.de

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 17 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Samstag, 26.04.2003

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