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Bistum Görlitz

Gefühle mit dem Kreuz verbunden

Weltjugendtagskreuz an deutsche Delegation übergeben / Christoph Kern vertrat Bistum Görlitz

Christoph Kern: Vertreter des Bistums Görlitz.

Görlitz (mim) -Ein wenig müde sieht er noch aus. Doch das ist kein Wunder: Erst spät in der Nacht kam er von seiner Reise wieder in Görlitz an. Christoph Kern ist als Delegierter des Bistums Görlitz am Palmsonntag auf dem Petersplatz in Rom gewesen. Dort hat er gemeinsam mit 37 weiteren Vertretern aus allen deutschen Diözesen und katholischen Jugendverbänden das Weltjugendtagskreuz von Papst Johannes Paul II. entgegen genommen. Diese Kreuzübergabe in Rom war der Auftakt für die Vorbereitungen zum 20. Weltjugendtag, der im Sommer 2005 in Köln stattfinden wird.

Junge Menschen aus allen Nationen

Die deutsche Delegation hatte die Aufgabe, das Kreuz nach der Übergabe von Rom in die Bundesrepublik zu überführen. "Die Stimmung auf dem Petersplatz unter all den Menschen war einfach riesig", versucht Christoph Kern seine Erlebnisse in Worte zu fassen. "Überall waren Menschen aus allen Nationen. In dem Moment, als wir das Kreuz überreicht bekommen haben, hat man nicht mehr viel mitbekommen. Das war schon bewegend. Die Atmosphäre dort war einfach unbeschreiblich."

In Rom angekommen, wuchsen die deutschen Jugendlichen schnell zu einer neuen Gruppe zusammen: "Wir kannten uns zuvor fast gar nicht. Umso erstaunlicher war es, wie schnell wir alle zu einer eingeschworenen Gruppe wurden. Und wir hatten wirklich eine Menge Spaß an den Tagen", sagt Christoph Kern lachend.

Vor etwa fünf Wochen wurde der 19-Jährige von der Jugendseelsorge als Vertreter des Bistums Görlitz ausgewählt. "Es sollte ein Jugendlicher sein, der im Bistum sehr engagiert ist. Wovon es in unserer Diözese sicherlich einige gibt", so Kern. "Die Reise nach Rom sollte so etwas wie ein Danke schön sein. Auf einmal wurde ich gefragt." Bereits seit Jahren ist der Zivildienstleistende in der Jugendarbeit der Gemeinden tätig. Dabei beschränkt er sich keineswegs nur auf seine Görlitzer Heimatgemeinde Heilig Kreuz. Auch in der Gemeinde St. Jakobus ist er ein bekanntes Gesicht. Zudem ist er seit drei Jahren Jugendsprecher und arbeitet seit 2002 beratend in der Diözesanleitung der Don Bosco Jugend Görlitz (DBJG) mit.

Kreuz als verbindendes Zeichen des Glaubens

In Rom erfuhr Christoph Kern nun mit allen anderen Vertretern neben vielen neuen Eindrücken auch etwas über die Geschichte des Weltjugendtages und die Bedeutung seines Kreuzes: Bereits 1984 hat Papst Johannes Paul II. das Weltjugendtagskreuz der Jugend anvertraut. Es ist ein wichtiges Symbol für die geistliche Vorbereitung. Junge Menschen sollen das Kreuz als verbindendes Zeichen des Glaubens erfahren, der Solidarität und der Versöhnung. Auch die vergangenen Weltjugendtage, wie etwa der letzte 2002 in Toronto / Kanada standen unter diesem Zeichen.

Ein ganz besonderes Zeichen setzten die Vertreter gleich bei ihrer Rückkehr in Köln. Geplant war dort, dass die Jugendlichen das Kreuz an junge Menschen aus Köln und Umgebung weitergeben. Diese sollten es dann auf einem Pilgerweg nach Altenberg nahe Köln überführen. "Eigentlich wäre unsere Aufgabe mit der Landung in Köln vorbei gewesen", so Kern. "Doch an diesem Kreuz hingen so viele Emotionen. Wir konnten es nicht einfach nur in Köln abgeben. Es gehörte einfach dazu, dass wir das Kreuz noch mittrugen." So machten sich noch etwa 20 Delegierte gemeinsam mit den Kölner Jugendlichen auf den rund 20 Kilometer weiten Weg. Gemeinsam trugen sie das 113 Kilogramm schwere Kreuz zum Altenberger Dom. "Um ein Uhr nachts kamen wir am 16. April in Altenberg an", so Kern. In Rom habe man ihnen gesagt, vom Kreuz gehe Erneuerung, Hoffnung, Kraft und Stärke aus. "Die haben wir alle an diesen Tagen gespürt", sagt er.

Das Kreuz wird nun zunächst nach Oslo gebracht, von wo es seine Reise durch verschiedene europäische Länder als Weg der Versöhnung beginnt. Im nächsten Jahr wird es ab Palmsonntag durch alle deutschen Diözesen reisen, bis es im August 2005 sein Ziel in Köln erreicht.

Christoph Kern sieht in dem Weltjugendtag 2005 in Köln eine besondere Chance für alle deutschen Jugendlichen, einen neuen Weg des Glaubens zu finden. "Bis dahin gilt es, vielen Menschen von dem Weltjugendtag und seiner Chance zur Kirche zurückzufinden zu erzählen", so Christoph Kern. "Damit viele junge Menschen dieses Ereignis in Deutschland aktiv mitgestalten können und das erleben, was wir bereits in Rom erfahren durften."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 17 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Samstag, 26.04.2003

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