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Bistum Görlitz

Zwischen Comic und Computer

Grundschüler Sebastian Weber aus Lauta schreibt einen Teil des ersten Petrusbriefes ab

Einer der jüngsten Mitschreiber: Der achtjährige Sebastian Weber mit seiner Mutter.

Lauta -Zusammen mit seinen Freunden Fahrrad fahren, Computerspiele spielen und bunte Comics lesen. Das macht er besonders gern. Doch seit einigen Wochen beschäftigt sich Sebastian Weber aus Lauta mit ganz anderen Dingen: "Mit Worten, die heute kaum noch so gesprochen werden", wie er selbst sagt. Der Achtjährige beteiligt sich als einer der jüngsten Mitschreiber an der Gemeinde übergreifenden Aktion Görlitzer Bistumsbibel. Gemeinsam mit Patrick Walter (12) begibt er sich für die Gemeinde St. Joseph in Lauta mit Füller und Papier ans Abschreiben des ersten Petrusbriefes.

Für diese Aufgabe hatte Sebastian sich ganz eigenständig entschieden. "Im Sonntagsgottesdienst hat der Pfarrer einmal gesagt, er sucht Freiwillige zum Bibelabschreiben. Und da hab ich einfach aufgezeigt", sagt er Schulter zuckend.

Den Freunden in der Schule davon erzählt

Selbst seine Mama, Christiane Weber (32), hatte den Tatendrang ihres Sohnes im ersten Moment gar nicht mitbekommen. Doch als es dann ans Schreiben ging, hat auch sie einen kleinen Teil übernommen: "Ich wollte aus Interesse einen Teil abschreiben, um zu sehen, was Sebastian da macht", sagt die Mutter dreier Kinder. "Dabei fand ich die paar Zeilen, die ich geschrieben habe, schon schwierig. Im Petrusbrief wird ja keine Geschichte erzählt, sondern es werden nur Anweisungen für Christen aufgelistet."

Sebastian hingegen sagt, ihm mache das Schreiben Spaß. "Wenn ich Zeit habe, setze ich mich an den Küchentisch und schreibe ein kleines Stück", so der Grundschüler der vierten Klasse. "Ich präge mir vier bis fünf Wörter ein und schreibe sie aus dem Kopf." Sogar seinen Freunden in der Schule hat er schon von seiner momentanen Beschäftigung erzählt. "Aber die haben mir das erst gar nicht geglaubt", sagt er. "Die meisten kennen die Bibel nur aus dem Ethikunterricht. Ich habe ihnen erklärt, was ich mache und jetzt glauben sie mir auch", sagt Sebastian grinsend. Nur die alte Sprache in den Bibeltexten, die findet er manchmal ganz schön schwierig. "Wenn ich ein Wort nicht verstehe, frage ich Mama oder Papa, was das heißt. Und meistens können sie es mir auch erklären", so der Achtjährige.

Auf die Frage, ob er den Text nicht lieber mit dem Computer abgeschrieben hätte, antwortet Sebastian schmunzelnd: "Das würde viel langsamer gehen, weil ich die Buchstaben auf der Tastatur gar nicht so schnell finden würde."

Michaela Mürmann

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 19 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 08.05.2003

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