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Bistum Görlitz

Görlitzer und Cottbuser mittenmang

Christen aus Spreewald, Lausitz und Niederschlesien engagierten sich beim Abend der Begegnung

Christen aus Spreewald, Ober- und Niederlausitz sowie Niederschlesien beteiligten sich am Begegnungsabend des Ökumenischen Kirchentages in Berlin mit eigenen Beiträgen. Bischof Müller zeigte sich dankbar und auch ein bisschen stolz.

Berlin (ep) -"Görlitz, Görlitz, Halleluja ..." hallte es am Begrüßungsabend des Kirchentages über den Platz an der Friedrich- Werderschen Kirche. Eine Gruppe katholischer und evangelischer Christen führte zu fortgeschrittener Stunde ein Theaterstück über die Stadt Görlitz auf. "Wir richten uns damit vor allem an die Jugend. Es geht nicht darum, der großen Vergangenheit der Stadt nachzuweinen, sondern heute etwas los zu machen", so der Autor und Chefarzt des Görlitzer Klinikums, Dr. Edzard Bertram. "Allen, die auch im Blick auf die kirchliche Situation pessimistisch in die Welt schauen, rufen wir zu: Die Görlitzer haben Zukunft", ergänzte Gemeindereferentin Gabriele Kretschmer von der Pfarrei St. Jakobus. Um angesichts von Arbeitslosigkeit, kleiner werdenden Gemeinden und Wegzug aus der Region dennoch ein aus christlicher Hoffnung gespeistes gesundes Selbstbewusstsein zu fördern, hatten sich die Görlitzer nicht nur das Theaterstück einfallen: Gelbe T-Shirts ließen sie drucken, auf dem die Kathedrale St. Jakobus zu sehen ist -und wurden darauf von vielen Besuchern wohlwollend angesprochen, wie Frau Kretschmer berichtete.

Dass die Görlitzer am Abend der Begegnung zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz mit eigenem Stand vertreten waren lag an dem pfiffigen Einfall, eine "Neiße-Nuthe- Spree"-Bühne aufzustellen. Denn der Eröffnungsabend wurde von den gastgebenden Kirchen, dem Erzbistum Berlin und der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg bestritten. Da Cottbus zur Berlin-Brandenburgischen Kirche gehört, waren auch die katholische Christusund Mariengemeinde aus Cottbus dabei: An einem großen mitgebrachten Zelt boten sie Speisen und Getränke ihrer Region an: Hausgebackenen Bauernkuchen, Quark mit Leinöl, Zwiebel und Mischbrot -"lecker und mit der richtigen Konsistenz", wie eine Passantin bescheinigte -, aber auch Leberwurst, Spreewaldgurken und Fruchtsäfte. Drei Stunden hatten Lucie Hensel, Gerda Starick und viele andere den Stand aufgebaut, noch in der späten Nacht ging es wieder gen Heimat.

"Und sind wir auch Diaspora, wir Görlitzer Christen sind mit da" -Dieser Refrain aus dem Theaterstück darf vielleicht auch im Sinne des Bistums und der schlesischen Landeskirche verstanden werden: Bischof Rudolf Müller, der sich das Stück nicht entgehen ließ, war jedenfalls sehr erfreut über das Engagement der Christen aus seiner Region.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 23 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 16.06.2003

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