Meine Talente entdecken !
Rund 2000 Teilnehmer waren zur Jugendwallfahrt gekommen

Erfurt (as) -"Was will ich? Was kann ich? Was soll ich tun?" Um "Talente" und wie man sie einsetzt, ging es am vergangenen Wochenende bei der Jugendwallfahrt in Erfurt. Rund 2000 Jugendliche waren wieder auf den Domberg gekommen. "Was geht!?" lautete das Thema. Und dass "mehr geht" als man oft denkt, war die Erfahrung vieler.
"Was geht?" -diesen Satz hört man man manchmal bei der Begrüßung unter Jugendlichen. "Was geht!" Das zeigt aber auch, welche Möglichkeiten in einem stecken. Man muss sie nur entdecken und entfalten. Ausgehend vom Gleichnis aus dem Matthäus- Evangelium, wo drei Männer auf verschiedene Weise mit ihren Talenten umgehen (Mt 25, 14-30), bot die Wallfahrt Möglichkeiten, seine eigenen Talente zu entdecken.
Nicht jeder muss ein Superstar werden
Der Wallfahrtsgottesdienst wurde von der Brandenburger Band "Patchwork" gestaltet, die bereits am Abend zuvor ein gut besuchtes Konzert im Coelicum der Theolgischen Fakultät gegeben hat. Die Musik bei der Abschlussveranstaltung übernahmen die Jugendschola aus Deuna und die Jugendband "RST" aus Uder. Schon vom 9. Mai an war die Malteser-Jugend vom Eichsfeld aus mit dem Fahrrad unterwegs.
"Die Talente sind unterschiedlich verteilt, sagte Bischof Joachim Wanke in seiner Wallfahrtspredigt. Es komme nicht darauf an, wie viele Talente einer habe, sondern ob und wie er sie einsetzt. "Jeder hat Talente, keiner hat keins", so der Bischof. Er ermunterte die Jugendlichen, ihren besonderen Eigenschaften und Begabungen nachzuforschen. Wanke: "Entdecke deine Talente und bringe sie ein." Nicht jeder, der sich auf die Suche macht, müsse ein Superstar werden.
Auf Talentesuche gingen die Jugendlichen dann rund um den Domberg: Für Sportbegeisterte war eine Kletterwand aufgebaut. Thematische, kulinarische und kreative Marktstände gab es auf der Severiwiese. Einen "Weg der Begegnung mit mir selbst" gestalteten die Theologiestudenten des Priesterseminars.
Ein Tanzworkshop und ein Kabarett gehörten ebenfalls zum Angebot. Auch die offene katholische Jugendsozialarbeit des Eichsfeldes "Villa Lampe" war wieder "On Tour". Bei der Wallfahrt mit dabei war auch eine Gruppe polnischer Jugendlicher, die von Jugendlichen aus Dingelstädt im Rahmen eines Jugendaustausches begleitet wurde. Agnieszka Przybos aus Jaroaslaw war das erste Mal bei einer Jugendwallfahrt in Deutschland. "Ein bisschen ungewöhnlich, vor allem die Musik im Gottesdienst", sagt sie. "Aber vieles ist genauso wie bei uns." Und Anja Fiedler, die das Projekt auf deutscher Seite leitet, meint, dass es wichtig sei, neben den Unterschieden auch die Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Die Freundschaft zu den Jugendlichen in Polen bestehe schon zehn Jahre.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Dienstag, 24.06.2003