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Bistum Dresden-Meißen

Kinder und ihre Patronin St. Gertrud

Leipziger Kindergartenkinder führen Spiel um Heilige bei den Zisterzienserinnen in Helfta auf

Die heilige Gertrud geht ihren Weg: Im Spiel - geschrieben von Maria Holzgräbe und komponiert von Kirchenmusikdirektor Kurt Grahl - näherten sich die Kinder an das Leben der heiligen Gertrud an.

Lutherstadt Eisleben (jak) -Leiterin Maria Holzgräbe war positiv überrascht, damit hätte sie nicht gerechnet. Der Inhalt des Beutels, den sie von Äbtissin Assumpta Schenkl bekam, enthielt einen Berg handgefertigter Püppchen aus Wolle. Ob sie für alle Kinder reichen? Schnell wurde durchgezählt! Schließlich freudige Erleichterung: Es waren genug da. Die Puppen und drei -für Kinder sicher schon obligatorische Haribo-Tüten -waren ein Dankeschön der Helftaer Zisterzienserinnen an die Kinder, die am 24. Juni in das Kloster bei Eisleben kamen, um ihr Gertrudspiel aufzuführen.

Die Idee zu dieser bistumsübergreifenden Fahrt hatte Bischof Joachim Reinelt, der das Spiel bei der Eröffnungsfeier des Ersatzneubaus des Kindergartens St. Gertrud in Leipzig-Engelsdorf am 23. Januar diesen Jahres erstmals sah. Bischof Joachim Reinelt übernahm schließlich die Kosten der Fahrt -allein für den Bus 600 Euro. Das musikalische Gertrudspiel entstand im Zuge der inneren Auseinandersetzung von Erzieherinnen und Kindern um die Namenspatronin des Kindergartens. Die Musik stammt vom Leipziger Kirchenmusikdirektor Kurt Grahl, den Text verfasste Maria Holzgräbe. Sie betont, dass es den Kindern leicht fiel, das Stück zu lernen. Dazu kamen in der Umsetzung Impulse von den Kindern selbst, so in den Bewegungen oder bei der Darstellerin der Gertrud. Diese brachte die Haltung des Knieens mit ein, aufgeforderte dazu hatte sie niemand.

Begeistert vom Spiel zeigte sich neben den anderen Ordensfrauen besonders Äbtissin Assumpta. Im Gespräch mit Maria Holzgräbe gab sie der Hoffnung Ausdruck, dass der Engelsdorfer Kindergarten das Stück weiter pflegt und noch oft weitergeben kann. Die Äbtissin war zudem sehr von der Ernsthaftigkeit berührt, mit der sich die Kinder an die heilige Gertrud annäherten. Maria Holzgräbe betont, dass es zu den Stärken der Engelsdorfer Mädchen und Jungen gehört, von Spiel und Spaß sofort umschalten zu können.

Nach dem Spiel trafen sich die Kinder mit ihren Erzieherinnen auf der Wiese hinter dem Kloster, um den Sommertag zu genießen. Nach gut zweieinhalb Stunden traten alle dann die Heimreise an.

Unterstützt wurde die Helftaer Aufführung durch Sebastian Maul, der vertretungsweise die Leitung des Gertrudspiels übernahm. Übrigens, auch Sebastian Maul ging einmal in den Engelsdorfer Kindergarten St. Gertrud.

Die heilige Gertrud, unter deren Patronat der Leipziger Kindergarten steht, lebte von 1256 bis 1302 und verbrachte den größten Teil ihres Lebens im Kloster Helfta.

Als eine der bedeutendsten deutschen Mystikerinnen und Verfasserin zahlreicher Schriften trug sie zum Ruhm des Klosters bei und erhielt als einzige deutsche Heilige den Beinamen "die Große".

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 27 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Dienstag, 08.07.2003

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