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Bistum Magdeburg

Ein Ort zum Durchatmen

In der gesellschaft Kirche sein: Beispiel Zappendorf-Dölau

Halle-Dölau (ep) -Jubiläumstag und diesjährige Nacht der Kirchen fielen am vergangenen Wochenende in der Pfarrei St. Elisabeth in Zappendorf-Dölau gewisserma-ßen ideal und symbolträchtig zusammen: Die Gemeinde Halle-Dölau, die vor 50 Jahren aus heimatvertriebenen katholischen Christen entstand, begann ihr Fest mit einem offenen Abend für alle Interessierten, mit dem sie deutlich machen wollte: Als Gemeinde sind wir für alle Menschen da.

Insgesamt luden in Halle und Umgebung am Samstagabend vor 14 Tagen 39 Glaubensgemeinschaften unter dem Motto "Nachts sind alle Kirchen offen" in ihre Gotteshäuser und Gemeinderäume ein. "Kirche will und soll etwas zum Aufatmen sein", begrüßte der bisherige Seelsorger der Pfarrei Zappendorf-Dölau, Andreas Müller, in der hellen, modernen Dölauer Kirche "Maria Königin" rund 60 Interessierte, die sich in dem vor fünf Jahren eingeweihten Gotteshaus eingefunden hatten. "Eine Kirche, ja die Kirche soll ein Ort sein, an dem Menschen ein befreites Gefühl bekommen, durchatmen und aufschauen können", so der Pfarrer. Das Gotteshaus mit seinen farbigen, freundlichen und hohen Fenstern, dem hellen Holz der tragenden Pfosten, der Dachkonstruktion und des Gestühls seien ideal, dieses Anliegen zu unterstützen, so Müller zu den Versammelten, unter denen rund 35 Gäste nicht aus der Gemeinde waren. Müller: "Wo Gottes Wort verkündet wird und die Sakramente gespendet werden, können die Menschen etwas vom Heil und Segen Gottes erfahren und mit nach Hause nehmen."

Und dies ist in Halle-Dölau seit 50 Jahren auch in einer katholischen Gemeinde möglich. Als die Pfarrei 1953 gegründet wurde, war an den Bau eines eigenen Gotteshauses nicht zu denken. Die Gemeinde konnte einen Tanzsaal mieten und diesen im Inneren zur Kirche umgestalten. In den 70er Jahren war das Gebäude dann so marode, dass man bei Regen im Kirchenraum den Schirm aufspannen musste, um nicht nass zu werden, erinnern sich Gemeindemitglieder. Mitte der 70er Jahre konnte der damalige Pfarrer auf eigenen Namen ein Haus kaufen, das für die Gemeindezwecke umgebaut wurde und in dem auch eine Kapelle entstand. "Eine eigene Kirche -immer wieder hatte es entsprechende Bemühungen gegeben -konnte die Gemeinde Halle-Dölau erst nach der Wende errichten. 1997 wurde der Grundstein für Kirche und Gemeindezentrum gelegt, am Nikolaustag 1998 wurde Einzug gehalten.

Heute gehören zur Pfarrei St. Elisabeth Zappendorf-Dölau -Dölau ist mit der Pfarrei Zappendorf zusammengelegt -1050 Gemeindemitglieder, rund 150 nehmen nach Pfarreiangaben aktiv am Gemeindeleben teil. Mit einem Festgottesdienst, Begegnung bei Essen und Trinken, Orgelkonzert und Vespergebet hat die Gemeinde am Sonntag vor 14 Tagen ihren 50. Geburtstag gefeiert. Dabei wurde auch Pfarrer Müller, der nach Salzwedel wechselt, verabschiedet, und der bisherige Vikar in Merseburg Norbert Behrendt als neuer Seelsorger offiziell begrüßt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 0 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 03.09.2003

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