Lebendige Steine bauen Gemeinde
Jubiläum in Unterwellenborn
Unterwellenborn (as) -Die Kirche war schon eine halbe Stunde vor dem Beginn des Gottesdienstes gut gefüllt. Zeitiges Erscheinen sichert gute Plätze, lautete das Motto -und die, die es befolgten, haben Recht behalten, denn die Letzten mussten stehen. Mit einem Festgottesdienst beging die Gemeinde von Unterwellenborn das 50-jährige Kirchweihjubiläum. Viele Gäste waren gekommen, vor allem aus dem benachbarten Saalfeld, zu dem die Seelsorgestelle Herz Jesu in Unterwellenborn heute gehört.
Den feierlichen Gottesdienst, den der Chor aus Saalfeld musikalisch begleitete, hielt Weihbischof Hans-Reinhard Koch zusammen mit dem Würzburger Domkapitular Günter Putz, dem Saalfelder Pfarrer Bruno Wagner sowie Kaplan Tobias Reinhold, der an diesem Tag von der Gemeinde offiziell verabschiedet wurde. Bereits im August hat er seine neue Kaplansstelle in Leinefelde angetreten. Das Kirchweihjubiläum sei vor allem eine Gedächtnisfeier an die letzten 50 Jahre, betonte Weihbischof Hans-Reinhard Koch in seiner Predigt. Aber erst die Gemeinde mache aus dem Gebäude eine Wohnung Gottes. Erst wenn sich Menschen zusammenfinden, könne Gott hier "Wohnung nehmen". Und die Hoffnung, die die Christen vieler Generationen hier empfingen, soll auch für andere Menschen fruchtbar werden, für "den Nachbarn, der nicht weiß, warum er so schwer erkrankt ist, oder für den Arbeitskollegen, der keine neue Stelle mehr findet", betonte der Weihbischof.
Für den Erhalt der schönen Kirche in Unterwellenborn habe sich die Gemeinde in Saalfeld vor ein paar Jahren ganz bewusst entschieden, betonte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Monika Tippelt. "Wir haben lange nachgedacht, ob die Gemeinde auf Dauer wirklich zwei Kirchen erhalten kann." Die Entscheidung sei schließlich dafür gefallen. 1997 wurde die Kirche renoviert, der Altar im selben Jahr durch den Weihbischof konsekriert. Dass die Gemeinde in Unterwellenborn keinen eigenen Pfarrer mehr hat, ist kein Problem. Monika Tippelt wünscht sich jedoch, dass die jungen Leute, die ihre Ausbildung anderswo absolvieren, wieder zurückkommen.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 17.09.2003