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Bistum Erfurt

Botschafter des Evangeliums werden

Traditionelle Bistumswallfahrt nach Erfurt

Erfurt -"Du sprichst mir aus dem Herzen" -Unter diesem Thema fand am vergangenen Sonntag die diesjährige Bistumswallfahrt zum Mariendom in Erfurt statt. Rund 10 000 Katholiken aus dem Bistum und viele Gäste versammelten sich bei strahlendem Sonnenschein auf dem Domplatz zum gemeinsamen Wallfahrtsgottesdienst. Als Ehrengast begrüßte Bischof Joachim Wanke den Vorsitzenden der ungarischen Bischofskonferenz, Erzbischof István Seregély aus Eger (Ungarn). "Ich freue mich vom ehemaligen Lenin-Paradies heute hier angekommen zu sein", scherzte er zu Beginn des Wallfahrtsgottesdienstes. Für den Ausbau einer katholischen Schule in der Diözese des Erzbischofs war die Kollekte der diesjährigen Wallfahrt bestimmt. "Damit die katholische Kirche zur geistigen Erneuerung in Ungarn beitragen kann." Bläser aus den Gemeinden der Diözese, der Kirchenchor St. Marien aus Niederorschel sowie die Jugendschola der St.-Elisabeth-Gemeinde in Arnstadt gestalteten die Eucharistiefeier musikalisch.

In seiner Predigt griff Bischof Joachim Wanke das Wallfahrtsthema in den unterschiedlichsten Bedeutungen auf. Wenn wir im Alltag sagen "Du sprichst mir aus dem Herzen" sei damit zunächst einmal gemeint: "Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen", so der Bischof. "Es gibt Menschen, die mit ihren Worten das ausdrücken können, was uns im Innersten bewegt. Noch mehr: Die mit ihren Worten etwas in unserem Herzen wecken können." Bischof Wanke richtete drei Anliegen an alle Wallfahrer: "Uns selbst fragen, was unser Herz bewegt, auf Jesus Christus hören und ihm ins Herz schauen, und letztlich wie von selbst Vermittler der Frohbotschaft werden." Bischof Wanke dankte allen, die sich im Vorfeld des in drei Wochen in Erfurt stattfindenden Pastoralkongresses engagiert hätten.

Im Anschluss an den Gottesdienst erwarteten die Wallfahrer zahlreiche Zwischenveranstaltung rund um den Domplatz. Der Erzbischof von Ungarn sprach gemeinsam mit Bischof Wanke zum Thema "Vom Urlaubsland zum EU-Mitgliedsstaat -die katholische Kirche und die Erweiterung der Europäischen Union am Beispiel Ungarns". Erzbischof Seregély berichtete vom Bau einer neuen katholischen Universität in seiner Diözese und von der Entfaltung neuer Verbände wie etwa dem Kolpingwerk in seinem Land. "Ich habe große Hoffnungen für die neue Generation", betonte der Erzbischof. Um Hoffnung ging es auch im Vortrag von Pfarrer Manfred Deselaers -allerdings um Hoffnung auf Versöhnung. Pfarrer Deselaers, Priester des Bistums Aachen, ist seit mehreren Jahren im "Zentrum für Dialog und Gebet" in Auschwitz tätig. Während der diesjährigen Bistumswallfahrt referierte er zur "Christlichen Verantwortung für die deutsch-polnische Versöhnung nach Auschwitz".

Doch auch die Kinder kamen an diesem Tag nicht zu kurz: Unter dem Titel "Solange die Erde lebt" hatten Schüler der Pfarrei Ichtershausen ein Theaterstück über die Schöpfungsgeschichte einstudiert. Und auf der Severiwiese ging es bunt wie eh und je zu: Spiele für Jung und Alt standen auf dem Programm, kleine Stände luden zum Stöbern ein und bunte Luftballons mit persönlichen Wünschen erfüllten den Himmel. Nach der Wallfahrtsstunde zum Thema "Der mir aus dem Herzen spricht" endete die Bistumswallfahrt mit der Prozession zum Domplatz.

Michaela Mürmann

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 0 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 25.09.2003

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