Weltkirchliche Solidarität
Missio-Spendenbilanz für 2002: Ostdeutsche Katholiken schneiden gut ab
Dresden / Erfurt / Görlitz / Magdeburg (tdh) -Mit einem Spendenaufkommen von knapp 67,4 Millionen Euro im Jahr 2002 konnte das Internationale Katholische Missionswerk "Missio" in Aachen das Ergebnis des Jahres 2001 bestätigen. Fast zwei Drittel der Spenden stammen direkt aus den Pfarrgemeinden. Besonderes erfreulich ist, dass das Kollektenergebnis zum "Sonntag der WeItmission" mit einer Steigerung von 600 000 Euro um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr verbessert werden konnte. Mit einer besonders hohen "Pro-Kopf- Spende" schneiden vor allem die katholischen Christen in Ostdeutschland gut ab (siehe Grafik). Missio konnte mit den Spenden 2714 Projekte der katholischen Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien fördern.
"Die Gemeinden sind das Herz von Missio", sagt dessen Präsident, Franziskanerpater Dr. Hermann Schalück. 60 Prozent der Einnahmen stammen direkt von den Menschen in den Pfarrgemeinden, 31 Prozent stammen aus Kirchensteuermitteln und neun Prozent aus Nachlässen. So erfreulich das Spendenergebnis gerade angesichts der angespannten Lebenssituation der Menschen in Deutschland auch sei, es täusche nicht darüber hinweg, dass gerade im Bereich der Dauerspender seit einigen Jahren ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen sei, warnte Schalück vor einer allzu positiven Bewertung. "Einen Einbruch mussten wir bei den Spenden für die Ausbildungsförderung, einem unserer zentralen Aufgabenbereiche in der Auslandsarbeit, hinnehmen. Der Rückgang von 27 Prozent konnte in der Summe zwar durch nicht zweckbezogene Spenden ausgeglichen werden, doch müsse diese Tendenz dringend gestoppt werden.
Auf der Ausgabenseite spiegeln mit fast 40 Prozent die afrikanischen Länder den Förderschwerpunkt im vergangenen Jahr wieder. Die katholische Kirche in Asien erhielt fast 37 Prozent der Spenden.
Das positive Ergebnis hatte allerdings auch seinen Preis: Die Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in Höhe von 2,4 Millionen Euro steigerten sich gegenüber 2001 um etwa vier Prozent und die Verwaltungskosten von fünf Millionen Euro um 13 Prozent. Trotzdem sei es gelungen, gemessen an den Gesamtausgaben den Anteil für die Verwaltung und für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung auf Vorjahresniveau zu halten. Eine "größtmögliche Wirksamkeit" bei der Verwendung der Spenden, bestätigt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen, das Missio auch 2002 wieder erhalten hat.
"Über das Ergebnis sind wir sehr froh, zeigt es doch, das weltkirchliche Solidarität auch angesichts leerer Kassen immer noch einen besonderen Stellenwert in den Herzen der Menschen hat", lautet das Fazit des Präsidenten. "Unsere Hoffnung ist, dass dies auch so bleibt: Wir dürfen die Menschen in Afrika und Asien nicht im Stich lassen."
Der Weltmissionssonntag in diesem Jahr wird am kommenden Sonntag (26. Oktober) begangen.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 20.10.2003