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Bistum Magdeburg

Viel Platz für Köthener Kinder

Bischof weihte Kindertagesstätte ein / Kinder sollen Gottes- und Nächstenliebe einüben

Von Mädchen und Jungen umringt: Bischof Leo Nowak (Bildmitte) segnete die neuen Räume der Kindertagesstätte St. Anna in Köthen. Halbrechts hinten Leiterin Matz.

Köthen (ep) -Mit einer Eucharistiefeier in der Kirche St. Anna und einer Festveranstaltung hat die Pfarrgemeinde St. Marien in Köthen am vergangenen Sonntag ihre neue Kindertagesstätte St. Anna offiziell eingeweiht. Bereits seit 1. September besuchen derzeit 55 Mädchen und Jungen die neue Einrichtung. 80 Kinder sollen künftig den Kindergarten besuchen.

Bischof Leo Nowak lobte in seiner Predigt angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation die Risikobereitschaft der Gemeinde zugunsten der Kinder. Im Blick auf das Evangelium von der Heilung des blinden Bartimäus durch Jesus sagte der Bischof: Heute sei es verbreitet, so zu leben, als könne der Mensch alles selbst in den Griff bekommen. Gerade in einer solchen Zeit sei es um so wichtiger, auch oder gerade durch Einrichtungen für Kinder dafür zu sorgen, dass in der nächsten Generation das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe bewusst bleibt. "Ich halte es für eine ganz große Not der Gesellschaft, dass sie dieses Gebot kaum noch beachtet", so der Bischof. Schließlich sei jeder Mensch auf irgendeine Weise blind. Kinder wüssten noch am besten, wie sehr der Mensch von anderen und letztlich von Gott abhängig ist. Nowak: "Was helfen Erfolg und Geld, wenn wir nicht untereinander die Liebe leben?" Auch mit einer solchen Kindertagesstätte wolle die Kirche dafür sorgen, dass dies im Gedächtnis der Gesellschaft bleibt, so der Bischof.

Und dafür setzt die Kirche in Köthen durch die Pfarrei auch viel Geld ein. Von den 1,3 Millionen Baukosten für die Kindertagesstätte trägt die Gemeinde nach Angaben von Kirchenvorstandsmitglied Bernhard Nordhoff 400 000 Euro. Da der Kindergarten im Rahmen einer Vergabe- Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gebaut wurde, wurden 663 000 Euro vom Arbeitsamt aufgebracht. Weitere Mittel kommen vom Landkreis und von der Stadt.

Nach gut einjähriger Bauzeit ist unter Leitung des Ingenieurbüros Madel aus Löbejün eine geräumige Einrichtung mit einem großen Foyerbereich entstanden, der den Kindern auch für sportliche Aktivitäten viel Platz bietet. Für die zwei altersgemischten Gruppen (zweieinhalb bis sechs Jahre) und die Kleinkindgruppe stehen jeweils ein großer und ein kleinerer Raum zur Verfügung. Zudem wurde ein Werkraum für Holzund Tonarbeiten eingerichtet. Gemeinsam mit sieben Teilzeitkräften ist Leiterin Gabriele Matz für die Mädchen und Jungen da. Vom pädagogischen Ansatz her will Frau Matz die "offene Kindergartenarbeit" praktizieren, bei der die Mädchen und Jungen immer wieder selbst bestimmen können, welches von mehreren Angeboten sie wahrnehmen.

Durch Ankauf von dem Grundstück der Kirche St. Anna benachbartem Gelände steht den Kindern zudem eine große Freifläche zur Verfügung. Auch für Parkplätze ist gesorgt. Außerhalb des Kindergartenbereichs entsteht nach Angaben von Nordhoff zudem ein Jugendfreizeitbereich mit Volleyball-, Streetballund Tischtennis-Anlage.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 44 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 02.11.2003

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