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Bistum Magdeburg

Im Sinne Daniel Combonis im Einsatz

Pater Michael, Pater Georg und Bruder Hans-Dieter versuchen, in Halle missionarisch zu wirken

Missionarisch in Halle: Pater Michael ist Pfarrer und Krankenhausseelsorger, Bruder Hans-Dieter betreut Gefangene

Halle (ep) -Sie sind seit inzwischen elf Jahren in Halle: Mitglieder des Ordens der Comboni- Missionare (TAG DES HERRN berichtete verschiedentlich). Seit einem Jahr nun haben sie ihren Sitz in der Pfarrei St. Norbert in Halle, in der sie auch die Verantwortung für die Seelsorge tragen. "Wir möchten angesichts der Heiligsprechung unseres Gründers Daniel Comboni am 5. Oktober, dass dessen Werk bekannt wird und dies gerade auch in den östlichen Bundesländern", sagt Pater Georg Klose. "Als wir in der Nachwendezeit überlegten, im Bereich der ehemaligen DDR eine Niederlassung zu eröffnen", so Pater Georg, "sagte uns Bischof Leo Nowak in Magdeburg: ,Ich brauche Missionare. Die Kirche muss sich öffnen. Ich weiß als Bischof selber nicht, wie der neue Weg in unserem Land aussehen könnte. Versucht mit den Menschen zu gehen und vergegenwärtigt euch dabei ihre Geschichte und ihre Leiden!'"

Zunächst ließen sich drei "Combonis" in einer Plattenbauwohnung in Halle-Neustadt nieder, wo sich 90 Prozent der Einwohner als nicht gläubig bezeichnen, und versuchten dort unter den Menschen zu leben. Ende 1995 bezogen die Missionare dann eine Wohnung im (früheren) Haus der katholischen Studentengemeinde im Mühlweg. Einer der Schwerpunkte ihres Einsatzes waren Besuche in Schulen der Stadt zum Thema "Leben und Armut in den südlichen Ländern der Welt" und daraus resultierende Folgen.

Inzwischen arbeitet eine zweite Generation von Comboni- Missionaren in Halle. Pater Benno ist jetzt in Südafrika, Pater Robert in Brasilien. Und Bruder Eduard lebt mit Afrikanern in einer Wohngemeinschaft in Graz. In Halle sind jetzt Bruder Hans-Dieter Ritterbecks, der lange Zeit im Sudan lebte, Pater Michael Zeitz, der in Sambia arbeitete, und Pater Georg Klose. "Bei unserer Arbeit in der Pfarrei St. Norbert versuchen wir, die Gemeinde zunehmend missionarisch zu orientieren, damit es ihr noch mehr gelingt, auf ihre nicht christlichen Mitmenschen zuzugehen und etwas von unserer christlichen Hoffung auszustrahlen", sagt Pater Georg. "Zu DDR-Zeiten waren die Gemeinden aufgrund der politischen Situation nicht selten auf sich bezogen. Hier gilt es weiter einen Mentalitätswandel zu fördern."

Weil die Combonis eine internationale Gemeinschaft sind, haben sie oft Mitbrüder aus fernen Ländern der Welt zu Gast, die auch der Gemeinde von ihren Erfahrungen in den jungen Kirchen berichten. "Und hier trifft sich unser Einsatz mit den Anliegen unseres Gründers", sagt Pater Georg. "Comboni war es stets ein Anliegen, dass die Nationen voneinander lernen. Er war für international gemischte missionarische Teams von Priestern und Laien. Er hat in ganz Europa dafür geworben, missionarisch zu denken und zu handeln. Auch wir wollen die Menschen hier öffnen auf eine weltkirchliche Weite hin." Dem diente etwa auch eine Begegnung von Gemeindemitgliedern aus Halle mit dem Missio-Gast des Bistums Bischof José Oliveros aus der philippinischen Diözese Boac, die kürzlich in der St.-Norbert- Gemeinde stattfand. Neben oder auch im Rahmen dieses Engagements haben Pater Michael und Bruder Hans-Dieter je einen Teilzeitauftrag in der Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 44 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 02.11.2003

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