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Bistum Dresden-Meißen

Ein starker Impuls für für das Gemeindeleben

Bauvorhaben der Christen von St. Johann Nepomuk

Noch eine von Industrie geprägte Bausubstanz: In diesem Gebäude wird die katholische Gemeine eine neue Heimat finden.

Zwickau (gf) -"Wenn wir aber im Licht leben ..." Diese Worte aus dem ersten Johannes-Brief warf Architekt Matthias Horst zu Beginn seiner Präsentation an die Wand. Am Schluss blendete er eine leuchtende Glühlampe ein. Der Dresdner spielte aus gutem Grund mit dem Licht: Im kommenden Jahr soll aus einer ehemaligen Glühlampen-Fabrik das moderne Pfarrzentrum von St. Johann Nepomuk in Zwickau werden. "Dort kann der Gemeinde ein Licht aufgehen", sagte er. Die Gemeindemitglieder konnten darüber lachen. Sie waren wohl vor allem froh, dass die harte Nuss "Pfarrzentrum" nun scheinbar geknackt ist. Als Notlösung, um Platz für größere Veranstaltungen zu haben, ersteigerte St. Johann Nepomuk vor einigen Jahren die Lagerhalle neben dem Pfarrgelände. In diesem Jahr erwarb die Gemeinde auch das Nachbargebäude.

Die alte Glühlampenfabrik nebenan versprach ausreichend Raum und eine interessante Hülle. Außerdem besteht Aussicht auf Fördergelder. Die Außenmauern bleiben erhalten, kündigte Matthias Horst an und: "Das Mauerwerk wird freigelegt. Roter Ziegelstein ist ein wichtiges Gestaltungselement." Die Decken und Wände im Inneren werden dagegen komplett entfernt und durch ein neues "behagliches Raumgefüge mit warmen Farben", so Horst, ersetzt. Rote Ziegelwände, hellgrauer Beton, Parkett aus hellem Eichenholz und viel Glas sollen eine angenehme Atmosphäre schaffen.

Den meisten Raum soll erwartungsgemäß der Gemeindesaal einnehmen: 120 Quadratmeter -fast die Häfte der Grundfläche -und über zwei Etagen, sagen die Pläne. Im Erdgeschoss sind noch Foyer, Toiletten und Küche vorgesehen. Im ersten Obergeschoss sollen künftig Chor und Band proben, ganz oben Jugend und Studentengemeinde einziehen. Weiter wird im zweiten Obergeschoss die Technik untergebracht -eine Lehre aus dem Hochwasser 2002.

Die Gemeinde stimmte den Plänen sozusagen per Handzeichen zu. Sie applaudierte am Schluss der Präsentation kräftig. Beim Stichwort Toiletten hatte es vorher bereits einen "Szenenapplaus" gegeben. Das museumsreife WC-Haus auf dem Hof lieferte schon mehrmals Stoff für Büttenreden in der fünften Jahreszeit. Vor allem ältere Gemeindemitglieder fanden das sicher weniger lustig. "Ich bewundere die Senioren, dass sie trotzdem bei Wind und Wetter so zahlreich zu den Veranstaltungen kommen", sagt Pfarrer Pater Andreas Hohn (OMI). Der Pater verspricht sich allgemein von dem Pfarrzentrum einen starken Impuls für das Gemeindeleben.

Dass die Gemeinde das Projekt mitträgt, ist nicht zu übersehen. Bei den Arbeitseinsätzen herrscht rege Beteiligung. Derzeit sind Gemeindemitglieder dabei, das alte Gebäude zu entkernen. Und die ersten Spenden sind längst eingegangen.

Pfarrzentrum und der angrenzende Garten werden 1,2 Millionen Euro kosten. Davon muss die Gemeinde ein Fünftel selbst aufbringen. Der Kirchenrat ließ deshalb einen Spendenaufruf drucken und verteilen. Pater Hohn bat darum, die Faltblätter auch der reichen Tante in Amerika zu schicken. Die wichtigsten Adressen in Sachen Finanzen sind allerdings das Bischöfliche Ordinariat und das Sanierungsbüro der Stadt beziehungsweise das Regierungspräsidium. St. Nepomuk gehört zum Fördergebiet Zentrumsnahe Vorstadt und kann auf Geld aus dem Bund- Länder-Programm "Städtebauliche Erneuerung" hoffen. Noch im Herbst, spätestens im Winter soll die Finanzfrage vom Tisch sein. Im Frühjahr sollen dann die Baufirmen beginnen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 45 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 10.11.2003

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