Jäger sind Hirten der frei lebenden Tiere
Spremberg: Hubertusmesse mit dem Parforcehorn-Bläserkreis-Nordhorn
Spremberg (jokl/kts) -Einen Gottesdienst besonderer Art feierte am 16. November die St.- Benno-Gemeinde in Spremberg. Mit dem "Parforcehorn-Bläserkreis Nordheide" waren elf Jagdhornbläser aus der Gegend zwischen Bremen, Hamburg und Hannover gekommen, um mit ihren Hörnern eine Hubertusmesse zu blasen. Anlass war eine Tagung des jahrhundertealten "Internationalen St. Hubertusordens", der sein Großes Kapitel in Spremberg abhielt. Dementsprechend nahmen an der Eucharistiefeier neben Gästen aus Deutschland auch Mitglieder des Ritterordens aus Belgien, der Schweiz, Portugal und den Niederlanden teil. Dem internationalen Orden gehören Jäger und Fischer an, die ihrem Handwerk unter der Beachtung der Ordensdevise "Ehrt den Schöpfer, in dem ihr seine Geschöpfe ehrt" nachgehen.
In seiner Predigt erinnerte der Spremberger Pfarrer Norbert Joklitschke daran, dass der heilige Hubertus als Jäger und Bischof verehrt wird. Ein Bischof verstehe sich als Hirte. Der Jäger, der sich unter das Patronat des heiligen Hubertus stellt, sollte sich deshalb als Hirt gegenüber den frei lebenden Tieren begreifen, so der Pfarrer. Vorausgesetzt, jemand bejahe überhaupt den Genuss von Fleisch und demzufolge das Schlachten von Tieren, müsse der Jäger immer die nachhaltige Nutzung des Lebensraumes Wald im Auge haben und alles Töten der Tiere an jagdlicher Ethik ausrichten. "Der Jäger, der wie ein Hirte zur Jagd geht, wird ein Verhalten zeigen, das von Hochachtung gegenüber der Natur und dem zu jagenden Wild geprägt ist."
Das unterstrich auch der Großmeister des Ritterordens, Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit, Erzherzog Andreas Salvator von Habsburg-Lothringen. Er erinnerte daran, dass die Natur letztlich das Schicksal der Menschen bestimmt und heute mehr denn je einer sorgfältigen Nutzung und Pflege bedarf.
"Ohne die Akzeptanz gegebener Werte und Normen und letztlich die Anerkennung Gottes selbst kann der Mensch dem biblischen Auftrag, die Schöpfung in seine Obhut zu nehmen, nicht wirklich nachkommen." Darauf wies der Leiter des "Parforcehorn- Bläserkreises Nordheide", Jürgen Reimers, hin. Hubertusgottesdienste seien Gelegenheit, sich dieses Auftrags zu erinnern. Die Musik der Messe gehöre zu den erhabensten Kompositionen für das Naturhorn.
Nach dem Gottesdienst trafen sich die über 200 Teilnehmer bei angenehmen Wetter zu einem zünftigen "Schwein-am-Spieß- Essen" auf dem Pfarrhof der Gemeinde.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 01.12.2003