Konfessionsverbindende Einrichtung
Neubau und Außenanlagen: Die christliche Kindertagesstätte in Dresden-Zschachwitz
Dresden (tg) -Nach etwa einem Jahr Bauzeit ist eine neue christliche Kindertagesstätte im Dresdner Stadtteil Zschachwitz eröffnet worden. Träger ist die katholische Pfarrei "Heilige Familie". Der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, weihte das Gebäude ein. Es bietet 97 Kindern Platz, unter ihnen auch eine Gruppe mit Hortkindern im Grundschulalter.
Das im Grundriss L-förmige Gebäude ist nach einem Entwurf der Dresdner Architektengemeinschaft Reiter & Rentzsch gebaut worden. Es verfügt über große Glasflächen, so dass von morgens bis nachmittags reichlich Tageslicht einfallen kann. Der Energieverbrauch für Beleuchtung ist damit niedriger. Ökologische Prinzipien haben auch die Auswahl der Baumaterialien bestimmt: Mit Lehmziegeln ausgemauertes Fachwerk, wiederverarbeitetes Altpapier zur Wärmedämmung, Steinrosen (eine immergrüne Pflanze) am Holztragwerk des Daches. Für niedrigen Energieverbrauch sorgen außerdem eine Wandflächenheizung und eine Anlage, die die Luft durch das Erdreich ansaugt und so im Winter vorwärmt und im Sommer vorkühlt. In der Glasfassade auf der Südseite befindet sich eine Solaranlage. An das Gebäude grenzt eine Grünfläche mit Spielgeräten.
Fast 1,5 Millionen Euro haben Gebäude und Außenanlagen nach Angaben des Bischöflichen Ordinariats gekostet. Etwas mehr als 800 000 Euro hat die Stadt Dresden übernommen, fast 140 000 Euro das Bonifatiuswerk, rund 160 000 Euro eine Dienstleistungsgesellschaft des Arbeitsamtes, 160 000 Euro das Bistum. Mehr als 200 000 Euro steuern neben der katholischen Pfarrei auch die evangelisch-lutherische Stephanusgemeinde und ein Förderverein bei.
Für die Kindertagesstätte hatten Eltern aus der katholischen und evangelischen Gemeinde 1991 eine gemeinsame Initiative gegründet. Bis heute gehören der Tagesstätte sowohl Betreuerinnen als auch Kinder beider Konfessionen an. Zuvor waren die Kinder im Gebäude eines ehemaligen staatlichen Kindergartens untergebracht. Der Plattenbau hätte in den kommenden Jahren keine Betriebserlaubnis mehr erhalten, weil er nicht mehr den geforderten Standards entsprach. Ein Neubau war daher dringend erforderlich.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 04.12.2003