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Bistum Görlitz

Mit Spannung und innerer Freude

Cottbuser erlebten Übertragung eines Hörfunkgottesdienstes aus der Christuskirche

Letzte Besprechung im Übertragungswagen: Tontechniker Dietmar Staffe, Tonmeister Bernhard Güttler und Hartmuth Schirmer, Sprecher im Rundfunkgottesdienst und Vorsitzender des Pfarrgemeinderates der Christusgemeinde (v.l.).

Cottbus (ks) -"Eine festliche Sonntagsmesse zum Christkönigsfest war das", sagt Christel Doll, Gemeindemitglied der Cottbuser Christusgemeinde. Und Monika Fischer ergänzt: "Eine seltsame, aber frohe Spannung war in der ganzen Kirche zu spüren." Interessiert fragt Helene Scheibner Pfarrer Udo Jäkel, wann denn der nächste Rundfunkgottesdienst sei.

Als Christen übers Radio miteinander verbunden

Der Sonntagsgottesdienst in der Cottbuser Christusgemeinde stand Ende November auf dem Hörfunk-Sendeplan des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Die Radiomacher reisten schon einen Tag zuvor mit großem Wagen und umfassender Technik in Cottbus an. Die Stunden vor der heiligen Messe waren dann Spannung pur, gemischt mit besonderer innerer Freude. Für die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores war es ein spezielles Erlebnis, über den Äther mit Christen verbunden zu sein, die den Sonntagsgottesdienst ihrer Gemeinde nicht -oder nicht mehr -besuchen können. Bis in entfernte Wohnzimmer, Krankenzimmer, Altenheime drangen die Lieder und Motetten.

An den großen Zeitaufwand der Vorbereitung und Durchführung dachte später kaum einer mehr. Wochen vorher wurde mit den einzelnen Gruppen der Gemeinde geplant, Vorschläge waren zu koordinieren, ein Zeitplan zu erarbeiten. Exakt 60 Minuten sollte live aus der Christuskirche gesendet werden. Ein Überziehen wie bei Thomas Gottschalks "Wetten dass?" war unmöglich. Bereits die Vorabendmesse am Samstag wurde mit allen Sprechern und Musikanten aufgezeichnet, um ein Zeitraster für den Sonntagsgottesdienst zu haben. Vorher noch ein Soundcheck. Dazu mussten alle Beteiligten mindestens eineinhalb Stunden vorher da sein. Die Leute vom Hörfunk gingen entsprechend ihrer Erfahrung behutsam mit den Akteuren um -schließlich hatten sie es mit Laien, nicht mit Profis zu tun.

Dann kamen die Gottesdienstbesucher, schauten sich neugierig um: Leitungen an den Wänden, auf den Fußböden, zwischen den Bänken. Überall Mikrofone auf großen Ständern. Vor dem Ambo eine kleine Lampe. Plötzlich leuchtete sie weiß auf, gespannte Stille, dann leuchtete sie in Rot. Wir waren auf Sendung. "Liebe Hörerinnen und Hörer", begann der Sprecher. Und erst als am Ende die rote Lampe erlosch, ebbte die Spannung ab.
Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 49 des 53. Jahrgangs (im Jahr 2003).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 04.12.2003

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