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Bistum Erfurt

Andere Religionen kennen gelernt

Ökumenisches Festival in Rudolstadt-Schwarza

Rudolstadt-Schwarza (ep) - "Glaub' doch, was du willst." Dieses auf den ersten Blick für manchen vielleicht befremdliche Motto stand über einem ökumenischen Jugendfestival, zu dem am Wochenende vor Pfingsten Centro, die katholische Jugendarbeit im Landkreis Rudolstadt-Schwarza eingeladen hatte. Im Mittelpunkt stand die Idee, jungen Leuten der Region die Begegnung mit Menschen aus verschiedenen Religionen zu ermöglichen und zu einem frohen Fest einzuladen. Und in diesem Sinne war auch das wohl spontan entstandene Motto gemeint: Den Glauben des anderen mit Achtung wahrzunehmen und daran für den eigenen Glauben zu lernen.

"Wahren Frieden wird es erst geben, wenn auch Frieden zwischen den Religionen herrscht", beteten die Teilnehmer bei einem gemeinsamen Gebet am Samstagabend - auf christliche, auf islamische, auf buddhistische Weise. Zuvor hatte es im Laufe des Tages Workshops gegeben: Die Jugendlichen hatten Gelegenheit, im Kontakt mit eingeladenen Gästen ein wenig von der islamischen und der buddhistischen Religion, Kunst und Lebensart kennen zu lernen. Jüdische Gäste waren leider nicht gekommen. Bei einer Podiumsdiskussion, an der Muslim Rashid Nawaz aus Freiberg, Stefan Kassubek von der Buddhistischen Studiengruppe Lamrin in Erfurt, Pfarrer Joachim Kramer aus Saalfeld und sein evangelischer Kollege Johannes Weis aus Rudolstadt teilnahmen, hatten die jungen Leute die Möglichkeit, mit den Gästen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Religionen zu reden. 30 junge Leute nahmen das Angebot an, einen intensiven Austausch auch über Fragen von Nutzen und Wert von Glaube und Religion zu führen.

Auch wenn die Teilnehmerzahlen hinter den Erwartungen von Centro-Leiter Markus Könen zurückblieben, die Jugendlichen, die dabei waren, zeigten sich angetan von dem Jugendtag. Anika Kramer aus Kirchhasel zum Beispiel freute sich da- rüber, andere Religionen "unmittelbar kennen lernen zu können". Und Manuela Schubert aus Bad Blankenburg sagte: "Hier kann man Einblicke gewinnen und Verständnis aufbauen".

Begonnen hatte das Jugend-festival am Freitagabend mit einem Konzert der Brandenburger Gruppe Patchwork. 70 junge Leute und Erwachsene ließen sich von den sechs Musikern und ihrem Repertoire begeistern. Am Ende des Jugendtages stand am Sonntag ein ökumenischer Gottesdienst. Mittelpunkt war der Gedanke, dass der Glaube Flügel verleihen kann. Erinnert wurde zum Beispiel an die Liedzeile "in wie viel Not, hat nicht der gnädige Gott, über dir Flügel gebreitet". Gott hilft, Grenzen und Mauern zu überwinden: "Halt dich fest an Gott, mach es wie der Vogel, der nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht, denn er weiß, dass er Flügel hat", hatte Don Bosco einmal gesagt. Und so war man wieder beim Motto des Festivals angekommen "Glaub doch!". Regionaljugendreferent Könen hofft, dass mit dem Wochenende ein Same gelegt wurde für den Glauben und den Dialog mit Andersgläubigen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 23 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 07.06.2001

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