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Bistum Dresden-Meißen

Was will Gott von mir?

Einmal im Monat treffen sich Jugendliche zur Pause für Gott

Dresden (jak) -"Stille ist auch dafür da, einmal die Klappe zu halten und zu fragen, ,lieber Gott, was willst du eigentlich von mir?'", betont Matthias Hoffmann, Referent der Dekanatsjugendseelsorge in Dresden. Und junge Menschen in Dresden lassen sich immer wieder auf Besinnung und Stille ein. Einmal im Monat -genauer jeden zweiten Donnerstag -folgen sie der Einladung der Dekanatsjugendseelsorge zur "Pause vor Gott" in die Herz-Jesu-Kirche an der Borsbergstraße.

Die Gestaltung -für die Matthias Hoffmann verantwortlich ist -lehnt sich an die einfache Form der Taizégebete an, nimmt aber auch Anregungen der jungen Leute auf. Jeder der Teilnehmenden erhält einen Liedzettel. Zu Beginn steht immer ein Psalm, daran schließen sich zwei bis drei Lieder an, um miteinander zur Ruhe zu kommen. Mit einem im Wechsel gesprochenen oder gesungenem Stundengebet geht es weiter. Dann folgen Bibeltexte, die wiederum von Liedern begleitet werden. Nach einem Impuls, einem weiteren Psalm schließt sich eine Zeit der Stille an, die nicht begrenzt wird. Schluss ist, wenn der letzte Beter gegangen ist. Matthias Hoffmann berichtet, dass die Mädchen und Jungen diese Stillezeit gerne wahrnehmen. Besonderer Wert wird auf Offenheit gelegt, es kann kommen, wer will. "Ich weiß oft auch nicht, wer wo hingehört", berichtet Matthias Hoffmann. Und zu den jungen Leuten gesellen sich immer einige ältere, die ebenfalls die Chance einer Pause vor Gott wahrnehmen wollen. Offenheit gilt auch in Bezug auf andere Kirchen, die Pause vor Gott verstand sich von Anfang an ökumenisch.

Begonnen hatte alles vor zehn Jahren, als in Vorbereitung auf den in Dresden stattfindenden Katholikentag zu ähnlichen Gebeten aufgerufen wurde. Besonders engagiert in dieser Sache war Pfarrer Frank Richter, der damals Domvikar an der Kathedrale war und 1994 Diözesanjugendseelsorger wurde, was er bis 1996 blieb. Aus den Vorbereitungsgebeten entwickelte sich zum Katholikentag selbst das Zentrum der Stille. Die guten Erfahrungen und die große Resonanz ermutigten schließlich dazu, das Angebot auch nach dem Katholikentag aufrecht zuerhalten. Zuerst in der Hofkirche, dann kurz in der Frauenkirche und schließlich in der Herz-Jesu-Kirche. Hofkirche und Frauenkirche waren wegen des großen Besucherstroms weniger für ein Angebot geeignet, das auf Stille und Besinnung setzt.

In der Frauenkirche wird dennoch jeden vierten Freitag Monat zum ökumenischen Abendgebet eingeladen, welches die Dekanatsjugendseelsorge mitträgt. Dazu kommen fünf bis sechs weitere Veranstaltungen im Monat. Matthias Hoffmann ist von Anfang an mit dabei und kennt die Jugendarbeit in und um Dresden genau. Als Vorsitzender des Dresdner Stadtjugendringes schaut er zudem immer wieder über den eigenen Tellerrand. Nicht zuletzt hat diese Mitarbeit und die Arbeit der Dekanatsjugendseelsorge dazu beigetragen, dass die Jugendarbeit der katholischen Kirche in Dresden einen guten Ruf hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 3 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 05.02.2004

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