Dombauverein feierte Jubiläum
Erhaltung der Kunst auf dem Domberg ist oberstes Ziel
Erfurt (tdh) -Mit einer Andacht in der Krypta des Domes feierte der Erfurter Dombauverein am vergangenen Mittwoch sein zehnjähriges Bestehen. 1994 wurde er an selber Stelle als "Verein zur Erhaltung des Erfurter Domes St. Marien und der St. Severikirche" gegründet mit der Absicht, den Bürgerinnen und Bürgern Erfurts die Möglichkeit zu geben, sich für die Erhaltung des für die Stadt so bedeutsamen Bauensembles aktiv einzusetzen, heißt es in einer in Erfurt verbreiteten Mitteilung.
Trotz des Namens wurde die Einrichtung als "Geldsammelverein" konzipiert, so der Vorsitzende, Dompfarrer Reinhard Hauke. Der Erfurter Dom und die St. Severikirche gelten baulich als abgeschlossen. Lediglich die Erhaltung der Gebäude beider Kirchen und deren Kunstwerke sei eine bleibende Aufgabe aller Generationen.
Zu den Projekten, für die sich seit seiner Gründung der Dombauverein engagiert hat, gehörten unter anderem 1995 die Restaurierung des Elisabeth-Reliquiars (um 1280) und die Anfertigung eines Faksimiles der Heiligsprechungsurkunde der heiligen Elisabeth, 1996 die Restaurierung des Eyerunt-Altars (1627) in St. Severi, 1999 die Restaurierung der Taufpfünte des Taufsteins im Dom von 1587 -hergestellt durch Hans Friedemann d. Ä. sowie 1999 die Restaurierung des Turmknopfes der Allerheiligenkirche und 2001 die Restaurierung des Orgelspieltisches und Überarbeitung der Relais-Magnete in der Orgel von St. Severi. Für dieses Jahr ist die Restaurierung der Sandsteinmadonna am Nordportal von St. Severi und der beiden gotischen Holzplastiken der Gottesmutter und des heiligen Johannes aus einer Kreuzigungsgruppe (1490/ 1500) an der Nordseite des Langhauses im Dom geplant.
Der Verein hat nach eigenen Angaben heute 123 Mitglieder aus der Stadt Erfurt und aus dem Gebiet der Bundesrepublik. Alle Mitglieder möchten durch ihre Mitgliedschaft den Vereinszweck unterstützen und zugleich Informationen über aktuelle Baumaßnahmen oder Probleme erhalten, die durch das Domkapitel und den Kirchenvorstand von St. Severi zu bewältigen sind. Hauke: "Mit großer Freude nimmt der Verein das Interesse an den Veranstaltungen zur Kenntnis, die in jedem Jahr der Öffentlichkeit mitgeteilt werden."
Spezialführungen und Vorträge würden gern besucht und helfen dem Verein, Mitglieder zu werben. Diese Aufgabe sieht der Dombauverein auch in den nächsten Jahren als Hauptaktivität, da von den zahlenden Mitgliedern im Wesentlichen die weitere Unterstützung der Projekte abhängig ist. "Es ist uns wichtig, dass über uns gesprochen wird und das zehnjährige Jubiläum für manchen Erfurter und Freund dieser Stadt ein Anlass ist, seine Mitarbeit im Verein anzukündigen", hofft Pfarrer Reinhard Hauke auf weiteren Zuspruch aus den Gemeinden und der Bevölkerung in Erfurt und Thüringen. Auch in diesem Jahren werde es dazu Veranstaltungen geben.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 05.02.2004