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Bistum Dresden-Meißen

Angesichts des Ginkgobaums

Tag der offenen Tür in der Dresdner Ehe-, Familien- und Lebensberatung

Einladung zum Nachdenken: Wege in Lebenskrisen finden sich oft auch mit den Mitteln der Kunst. Daher werden in der Beratungsstelle künftig wechselnde Ausstellungen zu sehen sein.

Dresden -Seit Sommer hat die Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Dresden eine neue Adresse: Dr.-Friedrich-Wolf- Straße 2. Vor den Fenstern des Gründerzeithauses strömt das Leben. Reisende kommen an, brechen auf: Der Bahnhof Dresden- Neustadt befindet sich direkt gegenüber. Ein Bild der Bewegung, und auf dem weiten Platz davor ein Ginkgobaum. Den haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sofort entdeckt, ist doch das zweigeteilte Ginkgoblatt das Symbol der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Dresden-Meißen.

Nun hatte das Team am neuen Ort zu einem "Tag der offenen Tür" eingeladen. Über fünfzig Kolleginnen und Kollegen und Interessierte waren gekommen, ein Zeichen der Wertschätzung. Die Beratungsarbeit geschieht und bleibt hinter verschlossenen Türen, aber der Kontakt mit anderen, die Hilfe anbieten, ist den Mitarbeitern wichtig. Die Dresdner Historikerin Iris Schilke wies darüber hinaus auf das Wirken von Christen hin, die in der Vergangenheit in der Neustadt das Allgemeinwohl im Blick hatten und den heute Lebenden Vorbilder sein können.

Die Beratungsstelle hat einen lichten Raum für Gruppengespräche oder Seminare dazu gewonnen und eine großzügige Diele. Beide Räume bieten Platz für künftig wechselnde Ausstellungen. Als erstes hängen hier "geführte" Bilder von Ralf-Erik Schumann. In gleißenden Farben malt er, was er schaut und glaubt. Der anwesende Maler hatte viel zu erklären. Seine Bilder provozieren zur Auseinandersetzung. Gesprächseinstiege und Anregungen erhoffen sich das Mitarbeiterteam auch von später gezeigten Fotos, von Malerei oder Grafik.

Die Beratungsstelle wird von vielen Menschen aufgesucht und angenommen, ganz gleich ob sie christlichen Glaubens sind oder nicht. Waren es anfangs mehr Frauen, so ist der Prozentsatz der Männer, die Beratung suchen, im Steigen, stellte die Leiterin Hansi- Christiane Merkel fest. Im Durchschnitt sind es weit über 400 Personen im Jahr, die Hilfe suchen und bekommen, in einer kurzen Beratung oder in bis zu zwanzig Sitzungen. Dazu gehört ein gutes Zeitmanagement, denn in Dresden teilen sich eine Beraterin und ein Berater eineinhalb feste Stelle, die übrigen sind Honorarkräfte. Alle Beratungen sind kostenlos, sei es zu Paarkonflikten oder zu schwierigen Lebenssituationen überhaupt.

Übrigens beginnt im Herbst eine neue berufsbegleitende Ausbildung für Ehe-, Familienund Lebensberatung. Vier Bistümer bilden zentral in Würzburg aus. Hansi Merkel spricht voller Hochachtung vom Niveau dieser Kurse, die u. a. psychologisches und methodisches Fachwissen als Rüstzeug für die Beratung vermitteln. Die Bewerber kommen aus den verschiedensten Berufen. Vielleicht wäre das etwas für Sie? Nachwuchs wird gebraucht.

Ursula Wicklein

Info und Kontakt: 0351/804 4430; www.efl-bistum-dresdenmeissen.de

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 6 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 05.02.2004

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