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Aus der Region

"Ermutige alle, die nach Antworten suchen."

Bischof zieht Bilanz des pastoralen Zukunftsgespraeches

Etwa drei Jahre lang hat das Bistum Magdeburg mit seinem Pastoralen Zukunftsgespräch nach den Konturen künftiger Pastoral gesucht. Mit der letzten Bistumsversammlung (Bericht Seite 13) ist eine wichtige Etappe des Prozesses beendet. Bischof Leo Nowak nutzte die Predigt im Gottesdienst für Rückblick und Ausblick. Unter anderem sagte er:

Das kleine Gebet, das uns von Anfang an bei diesem Prozess begleitet hat, ist mir ans Herz gewachsen ... Sind unsere in diesem Gebet ausgesprochenen Bitten in Erfüllung gegangen? Letztlich muss das jeder für sich selbst beantworten. Ich jedenfalls kann Ansätze und Teilergebnisse davon in unserem Prozess durchaus erkennen.

Die erste Bitte: "Ermutige alle, die nach Antworten suchen." Welche Antwort auf welche Frage haben wir gefunden? Da meine ich, dass die erarbeiteten Vorlagen solche Antworten sind. Welche Gestalt soll unsere Bistumskirche künftig haben? Denken wir nur an unser Ringen um das Leitbild. Machen wir uns diese Aussagen zu eigen ... (Alle Texte) wollen Antwort geben auf unsere Frage, wie es mit der Kirche in unserem Land weitergehen soll. Sie alle wollen ermutigen, nach Antworten zu suchen. Das PZG will dazu auffordern.

"Lenke das Pastorale Zukunftsgespräch auf die wesentlichen Dinge" ... Was ... ist wesentlich? Viele werden zu recht sagen: Gott allein ist wesentlich. Einige haben wohl auch deshalb während unserer Bistumsversammlungen auf die Bedeutung der Spiritualität hingewiesen. Aber wir müssen achtsam sein: Gott ist nicht nur jenseitig, sondern immer auch diesseitig. Er ist immer und überall da. Er ist gleichzeitig fern und nah. Er ist in der Welt und doch nicht von ihr. Deswegen ist es erforderlich, dass wir seine Spuren in unserer Welt aufdecken.

Die Kirche hat die Aufgabe, diese Spuren aufzuzeigen und kund zu tun. Und wer will da ernsthaft behaupten, dass wir uns darum nicht gemüht haben? Nennen möchte ich ... nur die drei Texte Liturgia, Martyria und Diakonia. Gott feiern, seine Gegenwart bezeugen und um Gottes und der Menschen willen bereit sein zum Dienst, das ist unerhört wesentlich ... Und wenn unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung besonders den Familien, den Kindern und Jugendlichen gilt, wer will dann sagen, dass diese Sorge nichts zu tun hat mit dem deutlichen Hinweis Jesu auf die Geringen und Beladenen, denen eindeutig seine Zuwendung gilt? Darauf kommt es an, konkret und ohne Wenn und Aber. Ob sich unsere Kirche dazu bekehren kann, das entscheidet über ihre Zukunft.

Und schließlich: "Lass uns einmütig und beharrlich nach deinem Willen fragen." Einmütig. Miteinander und nicht gegeneinander. Ich denke, dass dürfen wir uns zugute halten. Wir haben zueinander gefunden. Einmütigkeit muss gesucht werden. Sie fällt uns nicht in den Schoß ... Wieder einmal ist guter Samen gesät. Wie wird sein Schicksal sein? Wird es unserem PZG ähnlich ergehen wie dem Samen des Wortes Gottes? Vieles wird verdorren. Vieles wird totgeredet werden. Aber ein Teil fällt auf guten Boden und wird Frucht bringen, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre (Mt 13,9). Möge ein jeder selbst sich diese Fragen und Bitten unseres Gebetes zu eigen machen und als Schlüssel benutzen, um für sich und andere die Tür zu öffnen zum Verständnis für die Anliegen des PZG ...

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 4 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 09.02.2004

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