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Bistum Magdeburg

"Unverwechselbare Produkte noetig"

Marchio: Angebote der "Offenen Kirche St. Moritz" sollen Suchende ansprechen

Halle (ep) -"Weil Liebe uns beflügelt ..." So war am Freitagabend eine meditative Feier in der Hallischen St.-Moritz-Kirche überschrieben. Anlässlich des Festes des heiligen Valentin am nächsten Tag hatten dazu die Verantwortlichen der "Offenen Kirche St. Moritz", des Ökumenischen Leitungskreises der Saalestadt und des Referates Ehe, Familie, Alleinerziehende des Bistums Magdeburg eingeladen. Die einstündige Feier sollte ein Angebot für alle Liebenden und Verliebten sein, sich mit Hilfe von Texten, Musik und Bildern mit ihrer Liebe und Partnerschaft auseinanderzusetzen und dafür - wenn gewünscht - Gottes Segen zu erbitten.

"So eine Feier will ganz bewusst Menschen über den Kreis der aktiven Kirchenbesucher hinaus ansprechen", sagt der Initiator der "Offenen Kirche St. Moritz" in Halle, Akademiedirektor Hans-Joachim Marchio. "Das ist ein Anliegen, das wir mit vielen unserer Angebote verfolgen." Mit meditativen Feiern, aber auch Meditationsabenden oder Vortragsreihen. "Bei unseren stadtoffenen Bildungsangeboten stehen bewusst existentielle, persönliche Fragen im Vordergrund. Es geht um Orientierung in lebens- und Glaubensfragen, um Bildung und Begegnung", so Marchio.

"Wegen der lebhaften Nachfrage bieten wir unter dem Leitwort ,Atemholen der Seele -spirituelle Grunderfahrungen' eine Einführung in die Meditation an", so Marchio. Oder: Einmal im Monat am Montagnachmittag findet das "Kulturforum" statt. Damit soll den 55- bis 70-Jährigen ein Bildungsangebot unterbreitet werden. "Gut angenommen wurde unlängst auch die Vortrags- und Gesprächsreihe ,Sinn entdecken im Unsinn des Lebens. Eine Einführung in die Logotherapie'."

Mit allen diesen Angeboten einer City-Patoral möchte Marchio besonders den spirituell Suchenden entgegen kommen und ihnen Aufmerksamkeit widmen -ein Anliegen, das aufzunehmen er gern auch Gemeinden in kleineren Städten ans Herz legen möchte."Sollte es nicht möglich sein, in Mittelstädten Kirchen und Gemeinderäume, Klöster und Bildungshäuser bewusster zu öffnen für ähnliche Angebote", fragt Marchio. In vielen Gemeinden gebe es engagierte Leute im dritten Lebensalter, die freudig bereit seien, ehrenamtliche Dienste zu übernehmen. Zudem biete die Katholische Erwachsenenbildung ihre Hilfe bei der Referentensuche und Finanzierung von Angeboten an.

"Freilich, wer Menschen erreichen will, muss sich etwas einfallen lassen", sagt Marchio. "Der Inhalt, und ist er auch noch so gut, reicht nicht aus. Es kommt auf die Unverwechselbarkeit des Produkts, auch des kirchlichen Produkts an." Doch angesichts einer nicht geringen Zahl "spirituell musikalischer Menschen in der postmodernen Patchworkreligiosität" gelte es mit dem Wiener Pastoraltheologen Paul Michael Zulehner zu fragen: "Können die alten christlichen Kirchen ihre spirituelle Grundkompetenz wiedergewinnen und eine Art Mystik für Anfängerinnen und Anfänger entwickeln: Schulen der Meditation und Kontemplation, des Gebetes und des Segnens?" Marchio möchte dazu ermutigen und beitragen. Sollte dann jemand die Gnade des Glaubens geschenkt bekommen, so Marchio mahnend, müsse er aber auch begleitet werden, von Seelsorgern und Gemeindemitgliedern ...".

Infos:
Offene Kirche St. Moritz,
Ansprechpartnerin:
Dorothea Tesching,
Tel. (03 45) 2 90 00 87;
Internet: www.offene-kirche-halle.de

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 7 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Samstag, 14.02.2004

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