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Bistum Görlitz

"Lebe so, dass du gefragt wirst"

Gemeinden im Süden Halles diskutierten Konsequenzen des Pastoralen Zukunftsgesprächs

Halle (ms) -"Die Gemeindezukunft im Süden von Halle" war Thema eines Gesprächsabends der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) am 11. Februar in der Franziskanergemeinde "Zur Heiligsten Dreieinigkeit". Über fünfzig Interessenten aus der Pfarrei sowie aus den Nachbargemeinden "St. Marien" und der evangelischen Luthergemeinde hatten sich eingefunden, um über Konsequenzen aus den Beschlüssen des Pastoralen Zukunftsgespräches (PZG) zu sprechen.

Nach Vorstellung der Kernaussagen der einzelnen PZG-Dokumente und anschließenden Einführungs- Statements von Vertretern der drei Nachbargemeinden kam es zum Meinungsaustausch über die Befindlichkeiten und Zukunftsvisionen der christlichen Gemeinden in der Region. Dabei kristallisierten sich als Schwerpunkte die Fragen nach der missionarischen Wirkung der Gemeinden, nach der Bewältigung absehbarer Entwicklungen im Blick auf immer knapper werdende Personal- und Finanzresourcen sowie nach Stand und Möglichkeiten ökumenischen Zusammenwirkens.

Schon in ihrem Statement hatte die evangelische Pfarrerin Mechthild Lattorff auf eine Reihe bereits funktionierender ökumenischer Aktivitäten verwiesen, die bezüglich Ökumene das Wort vom Aufbruch in den PZGDokumenten fast überholt erscheinen lassen. Jedoch sei immer vor Selbstgefälligkeit zu warnen. Weil bisher dabei vieles von Hauptamtlichen abhängt, wurde der Abschluss eines Partnerschaftsvertrages angeregt, um diese ökumenischen Beziehungen in eine allgemein gültige Verbindlichkeit zu versetzen.

Angesichts der gesellschaftlichen Gegebenheiten und Entwicklungen hatte der Gemeindereferent von St. Marien, Karl Kindl, Angebote der Gemeinden angemahnt, die für die Allgemeinheit interessant und zugänglich sind. Dazu bedürfe es der breiten Mitwirkung von Laien. Mittelpunkt aller seelsorglichen Bemühungen müssten zu allererst die Familien sein. Um missionarisch sein zu können, bedürfe es eines tiefen Glaubens, aber auch Glaubenswissens jedes Einzelnen.

Die Bezüge zum Glauben, zur Gemeinde und zu anderen Gemeinden wurden verglichen mit einer Partnerschaft, bei der es auf die Liebe zum Anderen, die Hochschätzung seiner Stärken und die Toleranz für seine Schwächen ankommt. Was dann letztlich missionarisches Wirken möglich macht, fasste Franziskanerpfarrer Martin Domogalla in der Regel zusammen: "Rede nur von Deinem Glauben, wenn Du gefragt wirst -aber lebe so, dass Du gefragt wirst".

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 8 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 23.02.2004

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