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Bistum Erfurt

Schüler sind keine Einzelkämpfer

Die Krankenpflegeschule des Erfurter Krankenhauses St. Johann Nepomuk wird 75 Jahre alt

Zusammen schaffen wir's: Schwester Birgit Bohn im Gespräch mit Auszubildenden der Krankenpflegeschule.

Erfurt (as) -Generationen von Krankenschwestern und -pflegern haben hier ihre ersten beruflichen Gehversuche gemacht. Wie viele es wirklich waren, lässt sich auf Anhieb nicht mehr so genau sagen. Aber fest steht: Am 13. Juni sind sie alle nach Erfurt zum großen "Treffen der Ehemaligen" eingeladen, denn an diesem Wochenende sind die offiziellen Feiern zum 75-jährigen Jubiläum der Krankenpflegeschule des Erfurter katholischen Krankenhauses St. Johann Nepomuk.

Der offizielle Gründungstag aber ist der 11. März -für Lehrer und Schüler Grund genug zurückzublicken und Ausschau zu halten.

Die heutige Schulleiterin, die Vinzentinerin Schwester Birgit Bohn, hat in der Ausbildung von Pflegekräften ihre Lebensaufgabe gefunden, obwohl sie "gern am Krankenbett" gestanden hat, wie sie selbst sagt. Die Ordensfrau ist seit rund 30 Jahren dabei, hat Höhen und Tiefen erlebt und die Schule maßgeblich mitgeprägt. Wie so viele soziale Einrichtungen, erzählt sie, ist auch die Schule ein Kind ihrer Zeit.

Gegründet wurde sie vor allem deshalb, um jungen Frauen eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Starthilfe gab es von der sei 1907 bestehenden Krankenpflegeschule des Berliner St.- Hedwigs-Krankenhauses, die einen Ausbildungsplan zur Verfügung stellte. Genau 13 junge Frauen waren es, die damals ihre berufliche Laufbahn in Erfurt begannen.

Heute, so berichtet Schwester Birgit, verfügt die Schule über 80 Ausbildungsplätze bei sieben festen Mitarbeitern. Dazu kommen Dozenten zumeist aus dem eigenen Krankenhaus. 69 Schülerinnen und Schüler in drei Jahrgangsstufen lernen hier zurzeit das Einmaleins der Krankenpflege. "Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes wollen wir Leiden heilen, Trost und Hoffnung geben und den Menschen nahe sein", erklärt Schwester Birgit das Konzept der Krankenpflegeschule. Und der stellvertretende Schulleiter Bernhard Grotzke ergänzt: "Das christliche Profil der Ausbildung äußert sich nicht zuletzt darin, dass wir den Menschen ganzheitlich, in seiner leiblichen und seelischen Dimension sehen wollen." Wichtig ist den beiden Medizinpädagogen aber vor allem, dass die jungen Leute ihre Ausbildung nicht als Einzelkämpfer absolvieren, sondern spüren, dass sie gemeinsam unterwegs sind. Die Schule sei deshalb um ein partnerschaftliches Verhältnis mit den Auszubildenden bemüht. Über den Schulbetrieb hinaus gebe es Veranstaltungen wie Gottesdienste oder die Gestaltung von gemeinsamen Feiern im Kirchenjahr. Zudem unterstützten die Schülerinnen und Schüler soziale Projekte in Russland, Rumänien oder Afrika.

Darüber, dass sich besonders auch nicht christliche Schüler engagieren, freut sich die Schulleitung. Bernhard Grotzke: "Es ist beeindruckend, wie sich ungetaufte Jugendliche in diesen christlichen Kontext einbinden lassen und in ihm ihren Platz finden." Die Mitgestaltung der Gottesdienste sei für sie zum Beispiel selbstverständlich. Mit dem Umzug des Krankenhauses in das neue Gebäude in der Erfurter Haarbergstraße im September 2003 bekam auch die Krankenpflegeschule ein neues Domizil. Große, helle Räume empfangen den Besucher. Für Schwester Birgit die "idealen Bedingungen" für eine moderne medizinische Ausbildung. "Wir fühlen uns hier sehr wohl", meint sie, "in besonderer Weise sind wir unserem Träger, dem katholischen Krankenhaus, für die engagierte Unterstützung der Schule in all den Jahren dankbar.

Einstige Schüler und Dozenten sind zum "Tag der Ehemaligen" am 13. Juni nach Erfurt eingeladen.
Kontakt: Katholisches Krankenhaus St. Johann Nepomuk, Krankenpflegeschule,
Haarbergstraße 72, 99097 Erfurt, Tel. (03 61) 6 54 16 31, E-Mail: KKH.Erfurt-Krankenpflegeschule@tonline.de

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 10 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 04.03.2004

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