Voraussetzungen erfüllt
Seligsprechungsverfahren für Alois Andritzki
Dresden (kna) - Das Untersuchungsverfahren des Bistums Dresden-Meißen zur Eröffnung eines Seligsprechungsprozesses für den sorbischen Priester und NS-Gegner Alois Andritzki ist abgeschlossen. Aus diesem Anlass fand im Sankt-Petri-Dom in Bautzen ein Gottesdienst mit Bischof Joachim Reinelt statt. Dabei wurden dem vom Bistum für den Prozess beauftragten Anwalt, Andrea Ambrosi (Rom), die Untersuchungsakten überreicht.
Nach Angaben des Bistums enthalten diese alle vorhandenen Schriften Andritzkis, schriftliche Zeugenbefragungen und Belege der Verehrung Andritzkis im Bistum Dresden-Meißen. Zudem erhielt der Anwalt den Abschlussbericht des diözesanen Bevollmächtigten für das 1998 eröffnete Untersuchungsverfahren, Francois Reckinger. Damit sind die Voraussetzungen für eine Eröffnung des Seligsprechungsverfahrens in Rom erfüllt.
Der 1914 in Radibor geborene Andritzki war nach seiner Priesterweihe Kaplan an der katholischen Hofkirche in Dresden und Präfekt der Dresdner Kapellknaben. 1941 wurde er verhaftet, von einem Sondergericht wegen "heimtückischer Angriffe auf Staat und Partei" angeklagt und in das Konzentrationslager Dachau eingewiesen. Nach Angaben von Mithäftlingen war er dort wegen seiner Hilfe für ältere und gebrechliche Gefangene besonders geachtet. Nachdem er 1943 an Typhus erkrankt war, wurde er vermutlich von einem Wärter mit einer Giftspritze getötet.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 23.03.2001