St. Carolus bekommt neuen Träger
Borromäerinnen haben katholisches Krankenhaus an Malteserorden übergeben
Görlitz (tdh) Erst im vergangenen Jahr feierte die Kongregation der Barmherzigen Schwestern des heiligen Karl Borromäus das 75-jährige Bestehen des St.- Carolus-Krankenhauses. 1927 hatten die Ordensschwestern das östlichste katholische Krankenhaus Deutschlands gegründet. Zum 1. Januar übernahm nun der Malteserorden die Trägerschaft des Görlitzer Krankenhauses sowie die des St. Adalbertstiftes in Wittichenau.
Borromäerinnen arbeiten weiterhin in Einrichtungen
"Wir übergeben beide Einrichtungen an die Malteser, weil wir erkannt haben, dass wir Borromäerinnen bei den immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen unseren barmherzigen Dienst an den Mitmenschen in einem größeren Verbund besser leisten können. Die Einrichtungen bleiben weiterhin herausragende Wesensäußerungen der katholischen Kirche in unserer Diözese Görlitz", betonte Schwester Seraphina Teubner, langjährige Regionaloberin des Ordens in Görlitz. "Die Übergabe fällt uns leichter, da unsere Ordensschwestern in beiden Einrichtungen auch in Zukunft mitarbeiten werden."
Seit Gründung des Krankenhauses wurde es von den Borromäerinnen durch schwierige politische und wirtschaftliche Zeiten geführt. Im Mittelpunkt der Nachwendezeit standen vor allem die Sanierung und der Ausbau der Gebäude, die weitere medizinische Profilierung sowie die ständige Anpassung an die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Heute versorgen über 360 Mitarbeiter die Patienten des 188 Betten umfassenden Krankenhauses, das über vier Fachabteilungen (Innere Medizin, Chirurgie, Urologie und Anästhesie / Intensivmedizin) verfügt. Jährlich werden hier etwa 5 500 stationäre und über 6 500 ambulante Patienten auf hohem medizinischen Niveau behandelt.
Das St. Adalbertstift in Wittichenau wird seit der Wende von den Borromäerinnen als Altenhilfeeinrichtung geführt. Zuvor war es ein Krankenhaus mit 100 Betten. Heute werden hier etwa 70 pflegebedürftige ältere Menschen von über 40 Mitarbeitern betreut.
"Wir sind froh, dass wir die Malteser als neuen Träger gewinnen konnten, da wir so sichergehen können, dass die katholische Prägung beider Einrichtungen fortgeführt wird und die wirtschaftlichen Geschicke gleichzeitig kompetent und unter Wahrung der Verantwortung für die Mitarbeiter angegangen werden", sagte Schwester Seraphina.
Malteser sehen gute Voraussetzungen
Beide Einrichtungen werden in die Malteser Betriebsträgergesellschaft Sachsen eingegliedert. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Karl Ferdinand von Thurn und Taxis, hieß die Mitarbeiter der Einrichtungen im Malteserverbund herzlich willkommen. Die Malteser sind in Sachsen und in Brandenburg bereits mit vielfältigen medizinischen, pflegerischen und sozialen Angeboten vertreten. "Durch die Anbindung an unsere sächsischen Einrichtungen bestehen gute Voraussetzungen, die beiden Häuser kompetent zu führen und insbesondere das Krankenhaus für die zukünftige stationäre Versorgung in Görlitz und Umgebung gut einzugliedern", hieß es seitens der Malteser.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 15.01.2004