"Für unser Land"
Ichtershausen: Gebet für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit
Der Reformprozess im Land ist angestoßen, Regierung und Opposition in Berlin müssen sich auf einen Kompromiss verständigen. In der derzeitigen Reformdebatte bleibt es aber bisher ungewiss, inwieweit einmal als notwendig erkannte Reformen tatsächlich umgesetzt werden können. Viele Menschen sind deswegen verunsichert und besorgt. Dass die Reformen freilich gerecht erfolgen mögen, ist die Sorge und Bitte aller.
Aus dieser Situation heraus ist die Idee für das Gebet "Für unser Land" geboren, das nun erstmals in Thüringen angeboten wurde und nun jeden dritten Donnerstag im Monat fester Bestandteil im Gemeindeleben in Ichtershausen sein wird. "Durch Besinnung, Gebet, Bitte und Wunsch kann jeder nach seinen Möglichkeiten zum Gelingen beitragen", wie Professor Michael Gabel, Lehrstuhlinhaber für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft in Erfurt und Pfarrer in Ichtershausen betont. Und "die Einladung gilt allen Mitbürgern unabhängig von Kirchenzugehörigkeit". Die kurze Feier war getragen von Orgelmusik, öffentlichem Gebet und Stille. Als ein wichtiges Element dieser Feier stellte Gabel das "Buch der Bitten und Wünsche" vor, das zukünftig bei allen Veranstaltungen ausliegen wird: Es bietet jedem die Gelegenheit, seine Gebete und Bitten einzutragen. Aktuelle Probleme und Anliegen gibt es genug. Sie gelten allen Bereichen des Lebens: Familie, Beruf, Kommune, dem Land.
Eine Hoffnung ist es, wenn Christen aufstehen und einstehen für ihr Land, in Einheit, im Glauben, im Gebet. Davon waren die Teilnehmer am ersten Gebet überzeugt. Und das ist die Einladung an alle, sich einzulassen auf die Wahrheit, Versöhnung zu leben und Hoffnung zu empfangen.
Ekkehard Fellner
Das nächste Gebet "Für unser Land" findet am 15. Januar um 19 Uhr in der katholischen Kirche Ichtershausen statt.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 15.01.2004