Das Fest begann zu Fuß
Wittichenauer pilgerten Heiligabend nach Oßling
Wittichenau / Oßling (ek) Nach alter Tradition zogen Jugendliche aus Wittichenau am frühen Morgen des Heiligabend in Richtung Oßling zur Kapelle, um dort Gottesdienst zu feiern. Bereits früh gegen fünf Uhr versammelten sich rund 150 Jungen und Mädchen vor dem Altenpflegeheim St.-Adalbert-Stift in Wittichenau. Mit Gebet und Gesang machten sie sich dann auf den Weg, begleitet von Gemeindepraktikant Marco Dutschke und Kaplan Matthias Grzelka.
Auf halber Strecke wurde Station gemacht. Von Kälte und Dunkelheit umgeben, dachten die Anwesenden über Finsternis und Lichtschein, sowie deren Bedeutung für Weihnachten nach. Marco Dutschke machte darauf aufmerksam, dass es der helle Schein eines Sterns war, der die Hirten in der Dunkelheit zum neugeborenen Jesus Christus führte. Symbolisch wurde an dieser Station eine Fackel entzündet, die die Jugendlichen bis zur Kapelle in Oßling begleitete und von jedem Einzelnen einige Meter weit getragen wurde.
Mit diesem Licht erreichten die Jugendlichen schließlich nach etwa einer Stunde Fußmarsch die Kapelle. Dort zelebrierte Kaplan Grzelka einen Gottesdienst und die Wittichenauer Jugendband sorgte für die musikalische Umrahmung. In seiner Predigt erzählte Kaplan Grzelka die Geschichte von einem Weihnachtsbaum, der mit sechs verschiedenen Christbaumkugeln geschmückt war. Jede dieser Kugeln stellte einen eigenen Charakter dar und sollte den Christbaum auf ihre Weise verschönern. "Und so, wie jede Kugel unterschiedlich den Baum erstrahlen lässt, so hat auch jeder Mensch seinen Platz, an dem er strahlt und seine Erfüllung findet", so Kaplan Grzelka.
Mit diesem Resümee endete die seit Jahrzehnten übliche Prozession am 24. Dezember nach Oßling. Nach einem wärmenden Glühwein machten sich die Jugendlichen im Morgengrauen wieder auf den Heimweg.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 15.01.2004