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Bistum Görlitz

Danke, liebe Sternsinger!

210 Kinder kamen zur bistumsweiten Dankesfeier

Sternsinger in Spremberg

Spremberg -So manch einer wird sich wohl gewundert haben, als er die Scharen von Kindern und Jugendlichen sah, die am 10. Januar in das Gemeindezentrum der St.-Benno-Gemeinde strömten. Einige von ihnen hatten prächtige Gewänder an, hier und da trug jemand eine goldene Krone auf dem Kopf und auch einige schwarz angemalte Gesichter mischten sich unter die bunte Menge.

Über 210 Sternsinger aus 13 Pfarreien des Bistums kamen an diesem Tag in Spremberg zur "Sternsinger-Dankes-Feier" der Jugendseelsorge zusammen. Eine Veranstaltung, die in dieser Form erstmalig im Bistum durchgeführt wurde und anstelle der bisher üblichen bistumsweiten Sendungsfeier trat. "Unser Gedanke war, nicht vor, sondern nach der Sammelaktion zusammenzukommen und einfach einmal Danke zu sagen für die Zeit und den Aufwand, den die Kinder freiwillig investieren, wenn sie tagelang von Haus zu Haus ziehen und Spenden für einen guten Zweck sammeln", sagte Jugendreferentin Ingrid Schmidt.

So erwartete die jungen Sternsinger ein voller Tag mit Spielangeboten, Gruppenstunden und einem Geländespiel quer durch die Spremberger Stadt. Oberthema des ganzen Tages war "Ruanda", das Land, wohin die Spenden in diesem Jahr fließen werden, sowie das Motto der diesjährigen Aktion "Kinder bauen Brücken".

In fünf verschiedenen Gruppen lernten die Mädchen und Jungen beispielsweise, wie der Schulalltag in Ruanda abläuft, oder übten selbst durch kleine Flechtübungen, wie aufwändig es für die Menschen in Ruanda ist, einen ganzen Korb auf diese Weise herzustellen. Die Situation der Straßenkinder war Thema der Gruppe, die Pfarrer Christoph Lamm aus Weißwasser gestaltete. "Die Kinder sollen einen Eindruck davon bekommen, wie schlimm es ist, im Müll wühlen zu müssen und auf der Straße zu leben", so Pfarrer Lamm. In den anderen Gruppen galt es Begriffe aus dem Lebensalltag der Menschen in Ruanda wie "Hütte", "Wasserkanister" oder "Kaffeebohne" pantomimisch darzustellen sowie eine kleine Brücke aus Papier für weitere Spenden zu basteln.

Ein kleiner Höhepunkt im Laufe des Vormittags war das Spiel des Spremberger Marionetten-Theaters. Gemeindereferent Norbert Langner sowie vier Jugendliche aus der Gemeinde begeisterten die jungen Zuschauer mit ihren selbst angefertigten Marionetten. Thema des Stückes war "Von der Verkündigung Mariens bis zu den Heiligen Drei Königen". "Vor 19 Jahren haben wir dieses Stück bereits das erste Mal aufgeführt", sagte Langner. "Die Texte stammen aus dem Evangelium und wurden von uns auf Tonband gesprochen." Besonders den kleinen Kindern gefiel das Schauspiel auf der Bühne, wie Casper, Melchior und Balthasar schließlich das Jesuskind in der Krippe fanden und ihm kostbare Geschenke überbrachten. Mit lauten "Zugabe"-Rufen wurde die Vorführung gewürdigt.

Mit lautem Beifall ging es auch am Nachmittag weiter, denn dann wurde es spannend: Im Beisein von Bischof Rudolf Müller, der sich direkt nach dem Neujahrsempfang in Görlitz auf den Weg nach Spremberg gemacht hatte, ging es um die große Frage: Wie viel Geld haben die Sternsinger in diesem Jahr im Bistum Görlitz gesammelt? Einzeln kamen Vertreter der Pfarreien zur Bühne und verkündeten die Spendenbeträge: "Doberlug-Kirchhain: 550 Euro, Forst: 2 100 Euro, Neuzelle: 1 650 Euro, Wittichenau: 6 930 Euro ..." Die Spannung wuchs und auch Bischof Müller schaute gespannt auf das Ergebnis: "21 608 Euro" stand am Ende auf der schwarzen Tafel. Und dies ist nur der derzeitige Spendenstand, denn in großen Städten wie Görlitz wird noch einige Tage weitergesammelt.

Strahlend und vor allem stolz blickten auch die über 210 Sternsinger auf das Ergebnis, denn diesen beachtlichen Betrag haben sie alle gemeinsam durch ihr Engagement gesammelt. So stand auch im Gottesdienst mit Bischof Müller der Dank an all die fleißigen Sammler an oberster Stelle. Michaela Mürmann

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 3 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 15.01.2004

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