Glauben erleben bei Megatreffen
Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom
Erfurt / Rom (ep) - Mit 50 000 Teilnehmern wird bei der diesjährigen internationalen Ministrantenwallfahrt vom 29. Juli bis 4. August nach Rom gerechnet. Allein 15 000 Messdiener werden aus Deutschland dabei sein. Unter ihnen auch Mädchen und Jungen aus den Bistümern Dresden-Meißen, Erfurt, Magdeburg und Görlitz.
Dominik Karolewski (18) aus Erfurt und Michael Hauke (17) aus Weimar werden als Gruppenleiter mitfahren. "Solche Treffen bieten die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche aus anderen Ländern kennen zu lernen", sagt Michael. Und: "Je länger eine Fahrt dauert, um so mehr wächst die eigene Gruppe zusammen und man lernt auch Leute aus anderen Pfarreien wie Jena oder Apolda kennen". Erfahrungen, die der Ministrant schon als Zwölfjähriger bei der internationalen Ministrantenwallfahrt 1995 und beim Weltjugendtreffen im vergangenen Jahr in Rom machen konnte. Sein Mitstreiter Dominik kann dies nur bestätigen: "Man begegnet sich freundlich. Vorurteile werden abgebaut. Polen haben uns zum Beispiel voriges Jahr bei der Abschlussveranstaltung vor den Toren Roms ein Radio gegeben, damit wir den Gottesdienst in deutscher Übersetzung verfolgen konnten", erzählt der Oberministrant. Gut sei auch die Erfahrung gewesen: Wir sind alle aus dem gleichen Motiv hier: dem Glauben an Gott. Beeindruckt hat den 18-Jährigen die Begeisterung, mit der Italiener und Spanier bei unterschied-lichsten Gelegenheiten zur Gitarre gesungen und getanzt haben. Aber auch die für deutsches Empfinden ganz andere Art, solche Veranstaltungen zu organisieren, ist den Jugendlichen aufgefallen.
"In den letzten Jahren gibt es unter unseren Jugendlichen zunehmend den Trend, an solchen Megatreffen teilzunehmen", sagt Stephanie Czernotta. Die Referentin von der Erfurter Jugendseelsorge macht die Erfahrung: "Die Treffen sind erlebnisorientiert aufgebaut. Dabei gelingt es, modernes Lebensgefühl mit christlichem Glauben in Einklang zu bringen. Und dies gefällt den Jugendlichen.". Zudem würden solche gemeinsamen Unternehmungen gute Kontakte zwischen den Teilnehmern aus den verschiedenen Pfarreien schaffen. "Die Jugendlichen bleiben über diese Fahrten hinaus im Kontakt per Telefon, E-Mail,
treffen sich. Eine gute Chance nicht zuletzt angesichts unserer kleiner gewordenen Gruppen in den Gemeinden."
"Es ist eine gute Erfahrung, zu merken, dass man nicht allein an Gott glaubt, sondern dass - wie es beim Weltjugendtreffen war - zwei Millionen Jugendliche mit einem zusammen christliche Lieder singen", sagt Michael Hauke. Auch die während des Treffens erlebten unterschiedlichen Arten, Gottesdienst zu feiern und zu beten, haben dem jungen Mann gefallen: "Das gibt einem neuen Schwung, in seinem eigenen Glauben weiterzukommen." Dominik hat die Erfahrung gemacht: "Es treffen Menschen aus Nationen wie Irland und Großbritannien aufeinander, wo man denken müsste, das geht nicht gut. Und doch ist alles ganz friedlich. Eine innere Kraft hält alles zusammen", hat er beim letzten Taizétreffen in Barcelona erlebt. Eindrücke, wie er sie auch allen Teilnehmern der Ministrantenwallfahrt im Sommer wünscht.
Im Rahmen der internationalen Ministrantenwallfahrt werden die Messdiener einen Gottesdienst gemeinsam mit Papst Johannes Paul II. feiern. Ein Tag soll rund um die Kirche St. Paul vor den Mauer stattfinden, wo ein großes Ministrantenquiz geplant ist. Die Messdiener werden aber auch eine Besichtigungstour durch das historische Rom ist unternehmen. Zudem soll es einen deutschen Tag der Begegnung mit Ministranten aus der Partnerdiözese Mainz und einen Gottesdienst mit Jugendbischof Franz-Josef Bode geben.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 14.06.2001