Fangt selbst mit kleinen Schritten an
Jugendwallfahrt des Bistums Magdeburg nach Huysburg
Huysburg - Mehr Gemeinde übergreifende Jugendveranstaltungen, aktuellere Fürbitten und eine Predigt mit Bezug zum Alltag. Eine Jugendzeitung für das Bistum, mehr Anerkennung für Ehrenamtliche und ein Jugendfonds in der Pfarrei. Die Liste der Ideen, Wünsche und Fragen, die Jugendliche aus dem Bistum Magdeburg ihrem Bischof Leo Nowak vortrugen, war lang. "Lasst Funken sprühen, denn Zukunft wird aus Ideen gemacht" - hieß das Wallfahrtsthema und der Einladung waren etwa 300 Jugendliche gefolgt.
Nach der Eröffnung in Klein Quenstedt legten die Wallfahrer den Weg zur Huysburg zu Fuß zurück und machten dabei Station auf der Paulskopfwarte. Nach der Ankunft hieß es erst einmal Abendbrot essen und Zelte aufbauen, ehe dann das Improvisationstheater "Poetenpack" die jungen Wallfahrer auf ihre Weise zur Kreativität einluden. Die vier jungen Schauspieler spielten ihre Stücke nach den spontanen Anregungen der Jugendlichen.
Kreativität war dann auch gefragt, als die Wallfahrer sich in Gruppen zusammensetzten, um über ihre Vorstellungen von der Zukunft der Kirche nachzudenken. "Katholisch leben - in einer nichtchristlichen Welt", "Erlebnis Gottesdienst", "Glauben mit-(einander)teilen" und "Investition in die Jugend" waren die vier großen Themen, zu denen sie sich Gedanken machten, die sie im Anschluss - rund um ein Lagerfeuer versammelt - dem Bischof, Generalvikar Theodor Stolpe, dem für die Pastoral zuständigen Ordinariatsrat Raimund Sternal und Jugendpfarrer Winfried Runge vorstellten.
Ganz konkrete Dinge kamen dabei zur Sprache: Der Wunsch nach einer verstärkten Ökumene, Gottesdienste, die mehr mit dem Leben zu tun haben, eine zeitgemäßere Sprache, wenn es um den Glauben geht, und natürlich finanzielle und personelle Unterstützung der Jugendarbeit. Bischof Nowak griff die Gedanken auf. Sie sollen auch in dem zurzeit im Bistum stattfindenden Pastoralen Zukunftsgespräch (PZG) berücksichtigt werden. Zugleich ermutigte er die Jugendlichen, selbst mit kleinen Schritten anzufangen, sei es mit einer eigenen Jugendzeitung in der Gemeinde oder damit, dass sie mit Pfarrer oder Kaplan die Predigt gemeinsam vorbereiten, um mehr Bezug zum Alltag herzustellen. Auch Ordinariatsrat Sternal, zuständig für das PZG, freute sich über die vielen Ideen: "Mir ist jetzt etwas wohler für die Zukunft der Kirche." Wie der Bischof bat er die Jugendlichen, den Verantwortlichen im Bistum zu helfen, wenn es etwa um eine zeitgemäße Sprache oder die Nutzung neuer Medien geht.
Im Gottesdienst, der kurz nach Mitternacht begann, griff Bischof Nowak noch einmal das Wallfahrtsthema und das Symbol des in der Mitte brennenden Lagerfeuers auf: Das Feuer sei ein Symbol für Jesus Christus. "Wenn wir über die Zukunft der Kirche reden wollen, müssen wir uns zuerst auf Jesus Christus besinnen!"
Matthias Holluba
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 14.06.2001