Der Leidensweg: Mehr als eine Fotostory
Bei einem Kurs in Heiligenstadt versuchten Jugendliche, sich der Passion zu nähern
Heiligenstadt -Was bedeutet es, den Leidensweg Christi nachzugehen? Bei der Umsetzung dieser Frage zeigten Jugendliche bei einem Wochenendkurs "Bibel, Bild und Blasensprüche" der Jugendseelsorge im Marcel-Callo- Haus in Heiligenstadt große Kreativität. Ausgehend von der biblischen Passionsgeschichte erarbeiteten sie eine Fotostory, wie man sie sonst nur aus diversen Jugendzeitschriften kennt.
Zunächst vertieften sich die Teilnehmer am Freitag in die Darstellung des Leidensweges Jesu nach den Evangelien. Dabei versetzten sie sich in die Rollen der verschiedenen Personen, denen Christus auf seinem Kreuzweg begegnete.
Am Samstag begannen die Planungen: Soll die Leidensgeschichte möglichst originalgetreu wiedergegeben werden oder will man sie in die heutige Zeit übersetzen? Wie sich die Jugendlichen auch entschieden, sie kamen nicht darum herum, den Kern der Botschaft von Jesu Kreuzestod zu ergründen. Dann wurden Drehbücher geschrieben, Requisiten gesucht, Rollen verteilt und endlich auch Fotos geschossen. Hierzu blieb man nicht nur im Haus, eine Gruppe stellte zum Beispiel den Kreuzweg Jesu im Kurpark nach.
Als gegen Abend alles im Kasten war, fing die richtige Arbeit aber erst an: Das Bildmaterial, das dank Digitaltechnik sofort verfügbar war, musste gesichtet und geordnet, Bilduntertitel und Sprechtexte geschrieben werden. Einige wenige Kämpfer saßen noch bis spät in die Nacht am Computer und stellten die Bilder zusammen. So konnten die Jugendlichen die fertigen Produkte auf CD gebrannt am Sonntag mit nach Hause nehmen.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Entstanden sind schließlich zwei Geschichten, die die Passion auf ihre jugendgemäße Weise umsetzen. Die eine handelt von einem Jungen, der im Kinderheim einen persönlichen Leidensweg erlebt, und sich dabei Christus auf seinem Kreuzweg nahe fühlt. Eine andere Geschichte handelt von einer Jugendlichen, die an eine Gruppe von Satanisten gerät und von ihr verfolgt wird.
Die Auseinandersetzung mit dem Kreuz bereitete die Jugendlichen auch schon auf die Begegnung mit dem Weltjugendtagskreuz vor, das vom 30. April bis 14. Mai in den Gemeinden des Bistum Erfurt unterwegs sein wird.
Stephan Laschke
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 01.04.2004