Auf die Wirkung kommt es an
Bischof Rudolf Müller zu Besuch im Stahlwerk Eisenhüttenstadt

Eisenhüttenstadt -Der Bischof von Görlitz, Rudolf Müller, war in Zusammenhang mit der Pastoralvisitation des Dekanates Neuzelle am 11. März zu Gast bei dem Bürgermeister von Eisenhüttenstadt, Rainer Werner, und trug sich dabei in das Goldene Buch der Stadt ein.
Während seines Aufenthaltes in der Stahlstadt kam er auch einer Einladung der Eisenhüttenkombinat Ost (EKO) Stahl GmbH nach, das Werk zu besuchen, und ließ sich von Werkleiter Peter Kahle durch das Kaltwalzwerk führen. Begleitet wurde Bischof Müller dabei vom Ortspfarrer Winfried Pohl und Mitgliedern der Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte. Der eigentliche Grund seines Aufenthalts in Eisenhüttenstadt aber war die Visitation der beiden katholischen Pfarrgemeinden der Stadt.
Für diese Gemeinden fand Bischof Müller lobende Worte. Auf die "katholischen Diasporagemeinden" der Stadt sei er "stolz". Sie seien zwar recht klein, aber umso aktiver, denn jeder wisse, dass es auf ihn ankomme. Dass über Gott in der einst gottlos geplanten Stadt gesprochen werde, sei dem Engagement der katholischen und evangelischen Christen zu verdanken.
Dabei gab der Bischof zu verstehen, dass er nichts von aggressiven Missions- und Werbekampagnen halte. "Wir stellen keine großen, bunten Schilder auf der Straße auf", so der Bischof. Stattdessen sage er den Gemeindemitgliedern, sie sollen durch ihr Leben zeigen, was ihnen der Glaube bedeutet. "Es kommt auf die missionarische Wirkung eines jeden einzelnen an." Die Visitation einer Gemeinde gehört zu den wesentlichsten Aufgaben des Bischofs und wird regelmäßig durchgeführt.
Prälat Bernd Richter
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 01.04.2004