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Bistum Dresden-Meißen

Seelsorge im Krankenhaus für alle

Ökumenisches Team der Klinikseelsorge kann Raum der Stille im Waldklinikum nutzen

Gemeinsam: Superintendentin Gabriele Schaller und Dekan Klaus Schreiter bei der Einweihung.

Gera -Im Geraer Waldklinikum wurde kürzlich unter Beteiligung der beiden großen Kirche ein Raum der Stille als Zentrum der Klinikseelsorge eröffnet. Die Segnung nahmen Superintendentin Gabriele Schaller von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und Dekan Klaus Schreiter vom Bistum Dresden-Meißen vor.

Katholischer Krankenhausseelsorger in Gera ist Bruder Berthold Joh. M. Oehler von den Kapuzinern. Im Vorfeld der Einweihung informierte er über die Nutzung. Zunächst sind da die ökumenischen Andachten und die kulturellen Veranstaltungen als Angebot für Patienten, Mitarbeiter und Gäste des Klinikums. Konkrete Sorgen und Anliegen können in einem Gästebuch niedergelegt werden, die Seelsorger können dann den Kontakt aufnehmen oder entsprechend reagieren. Auch geistliche Bitten, wie die Bitte um das fürbittende Gebet sollen von den Menschen geäußert werden. Wichtig ist Bruder Berthold und seinen evangelischen Kolleginnen die gelebte Ökumene. So sind alle Christen der Stadt immer zu den im Raum der Stille stattfindenden ökumenischen Gottesdiensten eingeladen. Zudem geben die Seelsorger einmal im Monat einen Impuls an die Mitarbeiter des Klinikums heraus.

Platz fand der Raum der Stille im "Bug" des Waldklinikums, das wie ein Schiff gebaut wurde. Neben dem christlichen Kreuz finden sich im Inneren des Raumes die Symbole anderer Weltreligionen. So das Rad für den Buddhismus und der Halbmond für den Islam. Gläubige anderer Religionen sollen sich im Raum der Stille genauso wie die Christen integriert fühlen.

Klinikseelsorge in Gera gibt es seit dem Jahr 1991, die Arbeit im ökumenischen Team begann 1992. Katholischerseits war Pater Paulus Terwitte OFM Cap der Mann der ersten Stunde. Inzwischen ist die Klinkseelsorge in Gera anerkannt und wird in Anspruch genommen. Zu den Aufgaben gehören unter anderem: Besuche auf allen Stationen, die Bereitschaft um in besonderen Krisensituationen eingreifen zu können, die Begleitung Sterbender, die Übernahme von Nottaufen, Kindersegnungen, Aussegnungen, Beerdigungen ...Dazu kommt zum Selbstverständnis der Krankenhausseelsorge die Offenheit für die Arbeit und die Probleme der Mitarbeiter und die Kontakte zu den Leitungen der Kliniken. Den Mitarbeitern werden besondere Angebote in Seelsorge, Beratung und zur Verbesserung ihres Arbeitsalltags unterbreitet. Große Bedeutung haben für die Klinikseelsorger die Kontakte zu den Geraer Pfarrgemeinden, wo sie ihre Arbeit und zahlreiche Aspekte zu Leben / Krankheit / Sterben thematisieren. Zudem sind die Gemeinden auch der geistliche Rückhalt, den die Seelsorger brauchen. Neben Bruder Berthold gehören heute zwei evangelische Pfarrerinnen zum Team der Klinikseelsorge: Pfarrerin Adelheid Cellarius-Mikosch und Pfarrerin Hanna Kiethe.

Holger Jakobi

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 18 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 29.04.2004

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