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Bistum Dresden-Meißen

Pflege verlangt Professionalität

Soziale Berufe: Krankenschwestern und Krankenpfleger

Dresden -Das Caritas-Jahresthema lautet "Soziale Berufe. Wir sehen uns." Ein Jahr lang stellt der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen jeden Monats einen sozialen Beruf vor, um das Engagement dieser Berufsgruppen ins Gespräch zu bringen und damit auch ihr Ansehen etwas aufzuwerten:

Sie setzten Spritzen, legen Verbände an, verabreichen Medikamente, helfen bei der Körperpflege, führen die Patientenkarte, reichen im OP-Saal die richtigen Instrumente, kontrollieren die Aufzeichnungen von medizinischen Geräten. Die täglichen Aufgaben einer Krankenschwester oder eines Krankenpflegers lassen sich rein äußerlich leicht erfassen. Doch es steckt mehr dahinter: "Die Menschen beim Gesundwerden begleiten", so beschreibt eine gestandene Krankenschwester ihren Alltag. Den Patienten beistehen und deren Leid aushalten, auch das kommt hinzu.

Begleitung ist das Stichwort: Anders als die Ärzte verbringen sie viel Zeit im direkten Kontakt mit den Patienten. Sie erfahren von den Ängsten, Schmerzen und Hoffnungen, erleben Niederlagen, ganz oft aber auch die Erfolge im Kampf gegen Krankheiten. Sie sind Ansprechpartner und Vertrauenspersonen, auch für die Angehörigen, jenseits der Romantik von Fernsehserien.

Pflege bedeutet darüber hinaus vor allem Professionalität. Krankenpfleger und Krankenschwestern haben eine hohe Verantwortung: Sei es bei der Verabreichung von Medikamenten, bei der Entscheidung, wann der Arzt zu holen ist, oder bei der Begleitung eines Pflegeschülers. Sie tragen mit Verantwortung für viele Menschenleben. Drei Jahre dauert die Ausbildung und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Sehr genau lernen sie dabei den menschlichen Körper kennen, aber auch Techniken der Pflegeorganisation oder -dokumentation.

Die Bedingungen, unter denen sie ihren Dienst tun, sind nicht immer einfach: Schicht- und Bereitschaftsdienst, Arbeit an Wochenenden und an Feiertagen, zu jeder Tages- und Nachtzeit müssen mit dem Familienleben "unter einen Hut" gebracht werden. Dazu werden sie von manchen Patientenangehörigen mitleidsvoll belächelt, wenn sie mit der Bettpfanne durch die Gänge eilen, oft verkannt und unterschätzt -und doch unverzichtbar. Die möglichen Einsatzgebiete sind vielfältig: Neben dem klassischen Krankenhäusern, den Ambulanzen und Arztpraxen mit ihren zahlreichen Fachgebieten gibt es noch die Sozialstationen, bei denen die Pflege zu Hause übernommen wird und die Altenpflegeheime. Auch der Hospizdienst kann bei allem ehrenamtlichen Engagement nicht auf ausgebildete Fachleute verzichten. Hier steht zwar nicht mehr das Gesundwerden im Vordergrund, aber auch dieser Dienst -die Begleitung eines Menschen zur Vollendung seines Lebens -ist unverzichtbar für eine Gesellschaft, die den Tod nicht aus ihrem Leben verdrängen darf.

Claudia Kern

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 18 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 29.04.2004

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