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Bistum Magdeburg

Essen, was und wie es die Natur gibt

Martina Herting bietet Seminare zu gesunder Vollwertnahrung an / Aktion Arbeit gibt Unterstützung

Hier können auch gestandene Hausfrauen noch etwas lernen: Martina Herting spritzt den Kartoffel-Sellerie-Rüben-Brei in 
mehreren Schichten zum Warmhalten in eine Kasarole. Vorn stehen Bratlinge aus Hirse, Dinkel, Gerste und Bohnen.

Salzwedel / Beetzendorf (ep) - Es soll Bärlauchsuppe, Hirse und Bohnen-Bratlinge mit Kartoffelbrei, der mit Sellerie und Steckrüben verfeinert ist, dazu einen Frischkostsalat sowie Dinkelpudding mit Früchten und Sahne geben. Zu dem Menü und seiner Zubereitung hat Gesundheitsberaterin Martina Herting in Zusammenarbeit mit dem Familienbund in Sachsen-Anhalt Frauen aus der Pfarrei Salzwedel und darüber hinaus eingeladen. Motto: "Gesunde und vollwertige Ernährung".

"Das ist mit Sicherheit nicht im Sinn des Schöpfers, was uns die Industrie an fabrikatorisch veränderten Nahrungsmitteln anbietet", erklärt Frau Herting den Teilnehmerinnen. "Je mehr Lebensmittel wir in ihrem Urzustand als Frischkost essen - am besten gutes Biogemüse - um so gesünder ist es für uns. Das hilft zum Beispiel Stoffwechselkrankheiten zu vermeiden", weiß die ärztlich geprüfte Gesundheitsberaterin. Um dies bekannt zu machen, hält die Beetzendorferin Vorträge, bietet Einzel- und Gruppenberatung an, gibt auf Wunsch schwer erkrankten Menschen Hinweise zur Ernährung. An diesem 3. April ist sie im katholischen Gemeindezentrum in Salzwedel. Frauen aus der Stadt selbst, aber auch aus Rademin, Pretzier und Groß Chüden sind gekommen.

"Vitalstoffreiche Vollwertkost ist eine ganz alte Kostform. Schon Hildegard von Bingen heilte mit Dinkel und Galgant", erklärt Frau Herting, während die Frauen Bärlauch und Feldsalat waschen, Steckrüben, Sellerie und Pilze für den Salat zuschneiden. "Es gibt lebens- und spannungsbedingte, aber auch ernährungsbedingte Ursachen für Krankheiten", so die Gesundheitsberaterin. Eine weitere Ursache seien die Umweltgifte, wogegen der Einzelne nur in seinem Lebensumfeld etwas tun könne. "Leichter möglich ist es dagegen, sich gesund zu ernähren", betont Frau Herting. Empfehlenswert seien vor allem biologisch hergestellte, saisonale und regional angebaute Lebensmittel, weil sie einen hohen Vitalstoffgehalt in sich haben. Zugleich könne man damit die einheimischen Bauern stärken. Aber auch Löwenzahn, Melde und Vogelmiere gäben zum Beispiel einen guten Salat. Gewürze wie Pfeffer oder Muskat sollten selbst gemahlen werden. Die Kost sollte zudem zwar nicht fleischlos, aber fleischreduziert sein, rät Frau Herting. Fleischreduziert, weil die Bedingungen, unter denen die Tiere leben müssen, oft nicht gut seien. Deshalb sollte nur ausgewähltes Fleisch gegessen werden.

Vor zwei Jahren hat die damals 34-Jährige ihre Ausbildung zur Gesundheitsberaterin begonnen, sie inzwischen abgeschlossen und sich selbstständig gemacht. Um sie in der Anfangsphase zu unterstützen, beantragte der Familienbund im Land Sachsen- Anhalt bei der Aktion Arbeit des Bistums Mittel und erhielt einen Zuschlag. Folge: Frau Herting kann nun 84 Bildungsstunden zum Thema "Gesunde Ernährung in der Familie" in Zusammenarbeit mit dem Familienbund anbieten und bei dem Verband abrechnen. Die Mittel stammen von den Mitarbeitern des Bistums, die 2003 einmalig jeder zehn Euro zur Verwendung durch die Aktion Arbeit gaben, sowie von einigen weiteren Spendern.

Den Frauen, die sich zum Seminarende am festlich gedeckten Tisch versammelt haben, munden Bärlauchsuppe, Bratlinge, Kartoffelbrei, Frischkostsalate und Dinkelpudding. Sie wollen die Vollwertkost auch zu Hause zubereiten.

Infos: Martina Herting Im Vierland 18 38489 Beetzendorf Telefon (03 90 00) 67 09.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 18 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 29.04.2004

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