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Aufgaben der glaubenden Kirche wahrnehmen

Rückblick der benediktinischen Gemeinschaft

Wechselburg - Das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel nutzten die Wechselburger Benediktiner um Rückblick auf das Jahr 2000 zu halten. Pater Rupert Sarach schrieb:

Im Januar wurde ein junger Mann aus dem Chemnitzer Umfeld als erster Novize für Wechselburg in Ettal "eingekleidet". Er erhielt den Namen: Frater Victor. Der Name Victor bedeutet Sieger und soll sich beziehen auf den erhöhten Christus als Sieger am Kreuz inmitten unserer Basilika. Wir hoffen, dass er im Januar seine ersten Gelübde ablegen und dann seinen Weg in unserer Gemeinschaft finden und gehen kann.

In den ersten Monaten stand die Fertigstellung und Einrichtung unseres Umbaus, also des 1999 erworbenen ehemals "Kleinen Schlosses", im Vordergrund. Anfang Mai erhielten wir Verstärkung aus unserem Mutterkloster Ettal: Frater Benedikt. Er nahm sich mit organisatorisch wie auch künstlerisch geschickter Hand der Ausgestaltung und Inbetriebnahme des neuen Hauses an und trägt viel zum möglichst reibungsarmen Ablauf in Jugendhaus und Kloster in dieser Anfangsphase

Fünfzehn Jugendliche aus unserer Pfarrei empfingen am 14. Mai das Sakrament der Firmung. Zur Spendung des Sakraments war wieder unser Abt Edelbert aus Ettal gekommen. Da er an diesem Tag seinen 65. Geburtstag begehen konnte, gab es doppelten Grund zur Feier. Wir hoffen, dass diese Jugendlichen und die vielen anderen, die im Lauf des Jahres zur Vorbereitung auf Firmung oder Konfirmation in unserem Haus weilten, zu aufrechten und überzeugten Christen heranwachsen.

Anfang Juli war es - nach den üblichen Engpässen im Schlussspurt, aber doch völlig im aufgestellten Zeitplan - dann soweit: Abt Edelbert und mit ihm unser Diözesanbischof Joachim Reinelt konnten die Segnung und Übergabe des fertig gestellten Hauses vornehmen. Rund 300 Gäste waren zur Feier gekommen, die durch die "Wetterregie" von oben in Kirche, Vorhof und Kellergewölbe gut gegliedert wurde. Wir konnten allen am Bau Beteiligten und allen Förderern aufrichtig danken.

Überrascht waren wir, als am darauffolgenden "Tag der offenen Tür" weit über 2000 Besucher neugierig waren, wie denn ein künftiges Kloster von innen aussieht oder auch, was denn aus dem Haus, das in der fast 50-jährigen Nutzung als Krankenhaus so vielen als Arbeitsstätte gedient hatte, geworden sei.

Anfang August gab es aus der neuen Aufgaben- und Raumsituation eine neue personelle Zuweisung: P. Rupert übernahm, unter Beibehaltung seiner Aufgabe als Wallfahrtsseelsorger, die Leitung des neuen Jugend- und Familienhauses mit seinen doch vierzig Plätzen und der Notwendigkeit eines neu zu erarbeitenden Profils. An seiner Stelle wurde P. Ansgar, während der letzten vier Jahre Kaplan in der Nachbargemeinde Geithain, die Pfarrseelsorge in der Gemeinde Wechselburg übertragen.

Am Wochenende nach dem Fest Kreuzerhöhung waren die Jugendlichen unseres Bistums zum dritten Bistumsjugendtag eingeladen. Über 400 Jugendliche kamen und ließen sich in Workshops, Meditation und Gesprächen auf ein Bedenken von Zeit und Geschichte ein: "Umbruchzeit - In Erinnerung liegt Zukunft". - Die viermal im Jahr vom Kloster angebotene Jugendvesper muss noch ihre Form und Akzeptanz finden. Wir hoffen, bei jetzt erweiterten räumlichen Möglichkeiten sie in einem festen "Quatember der Jugend" als geistlich-religiöse Quelle und Beheimatung für möglichst viele junge Menschen ausgestalten zu können.

Ende Oktober fanden sich die Vertreter einer großen Anzahl von Ordensniederlassungen in den neuen Bundesländern zu ihrem jährlichen Treffen erstmals in Wechselburg zusammen. Frater Thaddäus, der als Pendler zwischen Wechselburg und Erfurt weiterhin dort seinem Theologiestudium obliegt, hatte die Organisation dieses Tages übernommen, der als Motto die Verheißung und den Auftrag an Abraham trug: "Du sollst ein Segen sein".

Im Herbst konnte P. Gabriel eine längere Auszeit nehmen, während derer er hier aufeinanderfolgend von Frater Andreas, Frater Clemens und schließlich P. Magnus aus Ettal vertreten wurde. Am Ende dieser Zeit wurde zum ersten Advent P. Rupert als neuer Prior in Wechselburg von Abt Edelbert ernannt und eingeführt. An 365 (366!) Tagen im Jahr durften wir in unserer schönen Basilika das Lob Gottes singen, beten, feiern und mit unseren kleinen Kräften diese wichtige Aufgabe einer glaubenden Kirche und zugleich die Mitte benediktinischen Lebens verwirklichen. Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen miteinschwingen und den Segen dieses stellvertretenden Tuns erfahren können.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 1 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 07.01.2001

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