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Bistum Magdeburg

Ausbildung auf gutem Weg

Weihbischof Feige besucht Institut für katholische Theologie in Halle

Christiane Schottek, Barbara Spring

Halle (ep) -"Die Vorlesungen und Seminare machen uns großen Spaß", sagt Barbara Spring (23). Die junge Frau studiert seit zwei Semestern am neu errichteten Institut für katholische Theologie und ihre Didaktik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Barbara Spring will Lehrerin werden -seit vier Jahren bereits studiert sie Geografie und Musik. Als vor einem Jahr das Institut eröffnet wurde, entschloss sie sich, das Fach Religion noch dazu zunehmen. "Religionslehrer werden gebraucht, ist immer wieder zu hören", sagt die junge Frau, die aus der katholischen Pfarrgemeinde Merseburg kommt. "Da habe ich mich entschieden, auch noch Theologie zu studieren."

"Das Fach ist wirklich interessant. Und die Dozenten geben sich sehr viel Mühe", bestätigt Kommilitonin Christiane Schottek (20) aus Halle, die neben Religion auch das Fach Deutsch studiert. Im Seminar über christliche Ethik gehe es zum Beispiel um Probleme wie Euthanasie, Abtreibung, Selbsttötung. Aber auch das Ökumene-Seminar zu Fragen des Amtsverständnisses in den Kirchen sei sehr interessant, so die junge Frau, die Theo-logie auch aus ganz persönlichem Interesse studiert, da sie noch nicht getauft ist. "Ich will mich dabei ein Stück selbst finden. Und ich will mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, das kann ich im Lehramt", so die junge Frau, die in Halle als Schülerin bei Lehrerin Martina Iffland Religionsunterricht hatte.

"Wir wissen, dass wir mit dem emeritierten Pastoraltheologen und Religionspädagogen Dieter Emeis im letzten und mit Dogmatik-Professor Wolfgang Beinert in diesem Semester zwei ausgewiesene Fachleute erleben durften", sind die beiden Frauen dankbar. Beinert hat im laufenden Semester unter anderem eine Vorlesung zur Gotteslehre gehalten. Weniger zufrieden sind die Studenten -es sind derzeit zwölf Frauen im Alter von 20 bis 45 Jahren mit und ohne Familie -mit dem Umfang der angebotenen Veranstaltungen. "Wie sollen wir im vierten Semester erfolgreich unsere Zwischenprüfungen ablegen, wenn wir bisher gar nicht die erforderliche Zahl an Vorlesungen und Seminaren haben", fragen sich die beiden.

Arne Moritz, wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut, versteht die Sorgen der Studenten, hofft aber, dass die Einrichtung mehr und mehr aus der Gründungsphase herauskommt. Dies sieht auch Diözesanadminstrator Gerhard Feige so, der am 6. Juli die in den Franckeschen Stiftungen untergebrachte Ausbildungsstätte besuchte. Dass es noch immer Startschwierigkeiten ge-be, hätten ihm die zwölf Studenten und der Geschäftsführende Direktor, Professor Wolfgang Beinert, bei seinem Besuch deutlich gemacht. Dennoch sieht der Weihbischof das Institut auf einem guten Weg. Feige wurde bei seinem Besuch bei den Studenten vom zuständigen Dekan der Philosophischen Fakultät, Andreas Ranft, vom Referatsleiter Hans-Christian Gerstengabe vom Kultusministerium Sachsen-Anhalts und vom Leiter der Abteilung Religionspädagogik im Bischöflichen Ordinariat, Peter Brause, begleitet. Alle drei zeigten sich ebenfalls zuversichtlich, dass die Gründungsphase in den nächsten Monaten abgeschlossen werden kann.

Nachdem bereits im Frühjahr eine Reihe von Bewerbern Probevorlesungen gehalten haben, lässt die Besetzung der beiden Lehrstühle noch auf sich warten. Dies könne in einigen Monaten endgültig geschehen, heißt es. Dann würden auch nötige Lehrbeauftragungen ausgesprochen sein. Der bereits emeritierte Dogmatiker Beinert, der die Leitung des Instituts für das laufende Semester übernommen hatte, ist bereit, sich auch im nächsten Semester dem Aufbau der Einrichtung zu widmen.

Das Institut für katholische Theologie und ihre Didaktik war nach langjährigen Verhandlungen 2003 an der Philosophischen Fakultät der Uni Halle im Fachbereich Philosophie, Geschichte und Sozialwissenschaften errichtet worden. Mit nur zwei Lehrstühlen statt der üblichen vier kommt das Bistum dem Land weit entgegen und versucht der schwierigen Finanzsituation zu entsprechen. Fächer wie im Bereich Biblische Theologie werden über Lehraufträge bestritten. So hat Konrad Harmansa im laufenden Semester eine Vorlesung zu den biblischen Urgeschichten gehalten. Ziel von Bistum und Land ist es, mit dem Institut die Möglichkeit zu bieten, in Sachsen-Anhalt katholische Theologie studieren und künftig mehr wertevermittelnden Schulunterricht anbieten zu können.

Infos zum Studium: Tel. (03 91) 5 96 11 20; (03 45) 5 52 41 52;

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 29 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Dienstag, 13.07.2004

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