Radeln für einen guten Zweck
Malteser-Fahrradtour von Brüssel nach Breslau
Görlitz (as) -Großer Bahnhof am 23. Juli an der Görlitzer Stadtbrücke: 20 Malteser-Fahrradfahrer halten sich bereit, um in das knapp 170 Kilometer entfernte Breslau (Wroclaw) zu radeln. Dabei haben sie schon den größten Teil der Mammutstrecke hinter sich, die sie von Brüssel in die Neißestadt führte.
Mit dieser Benefiz-Fahrradtour quer durch Europa wollen die Malteser auf die Situation der Obdachlosen in Breslau aufmerksam machen. Ordinariatsrat und Pfarrer der katholischen Heilig-Kreuz-Gemeinde, Alfred Hoffmann, spendete den Radlern den Reisesegen. Als Vertreterin der Stadt war die Amtsleiterin für Schule und Sport, Petra Zimmermann, gekommen. "Wir werden mit der Aktion ein Projekt der Bruder-Albert-Stiftung in Breslau unterstützen", erklärt der Pressereferent der Tour, Wolfgang Triller. Bei dem Projekt handele es sich um den Aufbau und die Einrichtung einer Sanitätsstelle für die Obdachlosen in der viertgrößten Stadt Polens. "Mit ihren Aktivitäten fördern die Malteser den europäischen Gedanken", ist Trille überzeugt.
Unterwegs hätten die Radfahrer viel Zuspruch erfahren. Besonders der Empfang in den neuen Bundesländern sei phantastisch gewesen. Schirmherr der Aktion ist EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen (SPD) "Dieser Marathon erinnert daran, dass auch im Europa des 21. Jahrhunderts Menschen, die unverschuldet in Not und Bedrängnis geraten, unsere Solidarität brauchen", beschreibt er die politische Absicht der Veranstaltung. Die Menschen in der erweiterten Union müssten dafür sorgen, dass dieses Vertrauen nicht enttäuscht wird. Gerade Görlitz habe eine wichtige Brückenfunktion zu Osteuropa, besonders zu Polen, betonte der Malteser-Diözesanvorsitzender Jochen Rudolph. Die Aktion sei deshalb auch ein besonderes Zeichen der Verbundenheit mit dem polnischen Verband.
Auch für die Stadt sei der Benefiz- Marathon ein sichtbarer Ausdruck der Solidarität mit dem Nachbarvolk, sagte Amtsleiterin Petra Zimmermann. "Es ist beeindruckend, wie sie den Gedanken des Sportes mit dem der Völkerverständigung verbunden haben", meinte Zimmermann. Wenn sie am Ziel sind, stecken den Radlern rund 1600 Kilometer in den Beinen. "Wir sind alle ein bisschen gekennzeichnet von den Strapazen, schwierig waren die Regenetappen", sagt Teamleiter Jürgen Plöger aus Castrop-Rauxel. "Aber wir sind besonders froh, über die Grenzen hinweg Solidarität üben zu können." Der Marathon erinnere auch daran, dass die Malteser bereits Anfang der 80er Jahre -zur Zeit der ersten Solidarnosc- Aufstände und des Kriegsrechtes in Polen -humanitäre Hilfe geleistet haben.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 29.07.2004