Bistum Magdeburg
Wertevermittlung im Vergleich
Katholische Erwachsenenbildung initiierte EU-Projekt
Halle (ep) -In einem von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Land Sachsen- Anhalt initiierten europäischen Projekt sollen Möglichkeiten der Vermittlung christlicher Werte in der Gesellschaft ausgelotet werden. Es ist geplant, Formen der Wertevermittlung in Litauen, Polen, Tschechien und Deutschland zu vergleichen und daraus Konsequenzen abzuleiten. Der TAG DES HERRN sprach mit der Pädagogischen Mitarbeiterin der KEB in Halle, Sabina Lenow.
Frage: Wie kommt es zu dem Projekt? Lenow: Ein gemeinsames Haus Europa braucht gemeinsame Werte, christliche Werte. Die Idee zu schauen, wie es am besten gelingen kann, solche Werte zu vermitteln, ist im Kontakt mit Einrichtungen der kirchlichen Erwachsenenbildung aus Litauen, Polen und Tschechien entstanden, die in mehr oder weniger ähnlicher Situation sind wie wir hier in Sachsen-Anhalt. Bei der Europäischen Union gibt es die Aktion Grundtvig -Allgemeine Erwachsenenbildung -innerhalb des Sokrates-Programmes und darüber die Möglichkeit der Förderung so genannter "Lernpartnerschaften". Frage: Eine solche Lernpartnerschaft soll entstehen? Lenow: Genau. Inhaltliches Ziel ist es, sich in einem ersten Schritt mit Fragen der Wertevermittlung jeweils im eigenen Land auseinanderzusetzen. Wo und in welcher Form findet Vermittlung christlicher Werte statt? Welche Rolle spielen die Kirchen und kirchlichen Einrichtungen dabei? Welche Methoden werden eingesetzt? In einem zweiten Schritt soll dann der Erfahrungsaustausch zwischen den Partnereinrichtungen gefördert werden. Dies ermöglicht, die Situation in den Partnerländern kennen zu lernen und möglicherweise Anregungen für die eigene Arbeit mitzunehmen. Dabei ist auch beabsichtigt, dass über diese Kontakte die Partnerschaften zwischen den Einrichtungen und Bistümern intensiviert werden. Anliegen auf europäischer Ebene ist es auch, die neuen Beitrittsstaaten mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken und in die EU zu integrieren. Frage: Stehen die konkreten Partner schon fest? Lenow: Zur Realisierung des Projekts haben wir uns nun mit dem Katechetischen Zentrum des Bistums Kaisiadorys (Litauen), dem Katechetische Zentrum und Schulamt des Bistums Gniezno (Polen) und dem Diözesanen Theologischen Institut sowie dem Katechetische Zentrum des Bistums Hradec Kralove (Tschechien) zusammengeschlossen. Allerdings hat Tschechien die EU-Förderung nicht erhalten. Wir suchen nun nach einer Variante, wie eine Beteiligung trotzdem möglich ist. Frage: Wie muss man sich das Projekt konkret vorstellen? Lenow: Zielgruppe sind Religionslehrer, Gemeinde- und Pastoralreferenten, Katecheten und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen in Gemeinden. Sie sollten in ihrem Bereich als Multiplikatoren agieren. In den Partnereinrichtungen werden sich Gruppen zusammenfinden, die zum Thema "Wertevermittlung" arbeiten und sich zum Beispiel in Seminaren oder Workshops weiterbilden. Der Erfahrungsaustausch wird vor allem über zwei so genannte "multilaterale Austauschtreffen" stattfinden, bei denen einige der Teilnehmer dabei sind. Geplant haben wir ein Treffen im Februar in Gniezno und ein weiteres im Mai in Kaisiadorys. Frage: Wann ist mit Ergebnissen zu rechnen? Lenow: Eine Förderung wurde zunächst für den Zeitraum August 2004 bis Juli 2005 bewilligt. Wir streben darüber hinaus eine Verlängerung des Projektes um ein weiteres Jahr an. Frage: Können sich noch andere Interessierte beteiligen? Lenow: Durchaus. Einzelne Interessierte oder auch Gruppen sollten sich baldmöglichst melden, wenn sie mitarbeiten möchten.Gespräch: Eckhard Pohl
Infos / Kontakt: Sabina Lenow,
Katholische Erwachenenbildung,
Außenstelle Halle,
Bernburger Str. 12, 06108 Halle
Tel. (0345) 52 20 023
E-Mail: kebhalle@keb-sachsen-anhalt.de
Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 40 des 54. Jahrgangs (im Jahr 2004).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 29.09.2004
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 29.09.2004