"Zweite Heimat" für viele Migranten
Caritas-Treff "Weitblick" hilft Ausländern, sich in Chemnitz zu integrieren
Chemnitz (dw) -"Wenn man zu Hause hocken bleibt, wird man krank und depressiv", sagte eine Lehrerin aus Sibirien, die seit elf Jahren in Chemnitz lebt. Die Caritas sei für sie eine zweite Heimat geworden, erzählte die Frau am 20. Oktober beim Tag der offenen Tür des Chemnitzer Migranten-Treffpunkts "Weitblick". Andere Frauen berichten, wie sie im Caritas-Treffpunkt Ablenkung, praktische Tipps beim Umgang mit deutscher Bürokratie und deutschen Alltagsproblemen sowie Hilfe beim Deutsch-Lernen gefunden haben.
Anfang September ist der Treffpunkt "Weitblick" am neuen Standort in der Chemnitzer Max-Müller-Straße 13 mit leicht verändertem Konzept wieder eröffnet worden. Zuvor richtete sich das Caritas-Angebot, das als dreijähriges Modellprojekt staatlich gefördert wurde, nur an Frauen. Jetzt ist es auch für Männer offen: Spätaussiedler, Ausländer, Menschen in binationaler Partnerschaft, jüdische Kontingentflüchtlinge und Einheimische, die für interkulturellen Austausch offen sind, gehen hier ein und aus. Zum überwiegenden Teil kommen die Besucher aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Ein Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern bietet neben Sprach- und Computerkursen und diversen Kultur- und Freizeitveranstaltungen auch Informationsnachmittage zu lebenspraktischen Fragen an: Welche Versicherungen brauche ich? Wie verhält man sich beim Thema Trinkgeld? Was gehört zu den Betriebskosten? Was ist zu tun, wenn es in der Familie einen Todesfall gibt? Warenangebote und Preisvergleich ...
Beim Tag der offenen Tür konnten sich die Besucher über die verschiedenen Angebote informieren. Zur Eröffnung des Tages feierten Mitarbeiter und Gäste einen ökumenischen Gottesdienst.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 29.10.2004